Der neue BMW 7er (G70), vor allem aber auch der elektrische i7 kommen Ende 2023 mit Panzerung auf den Markt: In der Protection-Ausführung erfüllt die Luxuslimousine mindestens die Anforderungen der Schutzklasse VR9 der Vereinigung der Prüfstellen für Angriffshemmende Materialien und Konstruktionen (VPAM). Sie stellt demnach sicher, dass ihre Insassen selbst vor intensivem Beschuss mit diversen Waffen im Kaliber 7,62 x 51 Millimeter geschützt sind. Auch kleinere Explosionen können dem gepanzerten 7er nichts anhaben, wie die attestierte Sprengwirkungshemmung gemäß PAS 300 und VPAM ERV (3. Fassung) für Explosive Resistant Vehicles bestätigt.
Noch über die rundum erfüllten Anforderungen der Widerstandsklasse VR9 hinaus geht das Schutzniveau im Bereich der Verglasung, denn hier entspricht der 7er mit dem internen Kürzel G73 sogar der höchsten zivilen Schutzklasse VPAM 10. Optional wird für Menschen mit noch höherem Schutzbedarf auch in weiteren Karosserie-Bereichen eine verstärkte Panzerung angeboten, die einem Beschuss mit Munition gemäß des VPAM 10-Standards standhält. Hierzu zählt insbesondere auch das Kaliber 7,62 x 54 mm R, das vor allem in russischen Maschinen- und Scharfschützen-Gewehren Verwendung findet.
Der Schlüssel zur Erfüllung des extrem Schutzniveaus ist der sogenannte BMW Protection Core: In der für den G73 angepassten Variante der CLAR WE-Architektur besteht die gesamte Trägerstruktur der Limousine aus Panzerstahl. Die selbsttragende Schutzzelle wird mit einer auf Explosionsschutz optimierten Panzerung von Unterboden und Dach, speziell gepanzerten Türen und natürlich einer widerstandsfähigen Sicherheitsverglasung kombiniert. So sollen die Insassen auch vor komplexen Angriffen, etwa mit von Drohnen aus der Luft abgeworfenen Handgranaten, geschützt sein.
Während ein vergleichbar hohes Schutzniveau für konventionell angetriebene Fahrzeuge auch bei anderen Herstellern erhältlich ist, ist der BMW i7 Protection praktisch konkurrenzlos: Die Elektro-Limousine erlaubt es, die besonderen Anforderungen eines Sonderschutzfahrzeugs mit lokal emissionsfreiem Antrieb zu kombinieren. Alternativ zum i7 gibt es den BMW 760i Protection mit 544 PS starkem V8-Biturbo – der G73 wird damit zur einzigen Option für Europäer, den aktuellen 7er als Achtzylinder zu fahren.
Unabhängig vom gewählten Antriebskonzept kann der BMW 7er Protection ausgesprochen unauffällig unterwegs sein: Es zählt zum Schutzkonzept der Limousine, dass sie sich auf den ersten Blick kaum vom regulären 7er unterscheidet. Wenn es die Kunden wünschen, sind aber natürlich auch Sonderausstattungen wie Standartenhalter für die vorderen Kotflügel oder Blaulicht-Signalanlagen erhältlich. Weitere ungewöhnliche Features sind beispielsweise eine Frischluftanlage zum Schutz vor Rauchgas & Co., eine Feuerlöschanlage mit automatischer und manueller Auslösung, diverse Funkgeräte – und ganz sicher auch die eine oder andere Funktion, über die konsequent Stillschweigen bewahrt wird.