BMW Alpina B10 Biturbo: Als der 5er E34 an der 300 schnupperte

BMW 5er | 21.07.2023 von 0

Wer Ende der 1980er am Steuer eines BMW Alpina B10 Biturbo sitzen durfte, pilotierte nicht weniger als die schnellste Serien-Limousine der Welt: 360 PS und …

Wer Ende der 1980er am Steuer eines BMW Alpina B10 Biturbo sitzen durfte, pilotierte nicht weniger als die schnellste Serien-Limousine der Welt: 360 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 291 km/h sicherten dieser ganz besonderen Variante des BMW 5er (E34) einen Platz in zahlreichen Bestenlisten. Wie schnell und praktisch konkurrenzlos der Alpina B10 Biturbo zeitlebens war, zeigt ein kleiner Vergleich mit den schnellsten Deutschen dieser Zeit: Bis zum Ende der Produktion im Frühjahr 1994 gelang es weder Mercedes noch Audi oder Porsche, ein schnelleres Automobil in Serie zu bringen.

Einziger direkter Rivale des BMW Alpina B10 Biturbo war der Lotus Omega, der sich 1991 mit 377 PS die Krone der leistungsstärksten Serien-Limousine sicherte. Mit “nur” 283 km/h konnte der Extrem-Omega zwar bei der Höchstgeschwindigkeit nicht ganz mit dem Alpina mithalten, bei der Beschleunigung aus dem Stand konnte er die Werksangabe des B10 Biturbo von 5,6 Sekunden aber durchaus unterbieten. Ein gutes Stück langsamer war seinerzeit der BMW M5 (E34): In seinen ersten Jahren brachte es der Garchinger “nur” auf 315 PS und benötigte volle 6,3 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100, erst ab 1992 ermöglichte eine Leistungssteigerung auf 340 PS das Knacken der 6-Sekunden-Marke. Bei der Höchstgeschwindigkeit kämpfte der M5 allerdings mit stumpfen Waffen, denn er wurde elektronisch bei 250 km/h eingebremst. "

Grundlage der enormen Potenz des BMW Alpina B10 Biturbo war ein 3,5 Liter großer Reihensechszylinder, der von gleich zwei Turboladern unter Druck gesetzt wurde. Neben der imposanten Leistung von 360 PS resultierten daraus auch 520 Newtonmeter Drehmoment, die dem Buchloer enorme Souveränität und das Gefühl nie endender Kraftreserven bescherten.

Im Vergleich zu den damals üblichen Turbo-Setups mit nur einem Lader sorgte die Biturbo-Konfiguration auch dafür, dass das Turboloch wesentlich kleiner als bei anderen hochgezüchteten Motoren der späten 80er und frühen 90er ausfiel. Zur Steuerung des Ladedrucks und damit auch der maximalen Leistung konnte der Fahrer ein Potenziometer bedienen, dass ihm die stufenlose Wahl von 0,4 bis 0,8 bar ermöglichte.

Insgesamt wurden 507 Exemplare des BMW Alpina B10 Biturbo (E34) gebaut, viele davon sind auch heute noch in erstklassigem Zustand. Eines der gepflegtesten Fahrzeuge hatte Alpina mit zur Präsentation des B5 GT (G30 LCI) nach Zandvoort gebracht:

(Fotos: Alpina)

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