BMW XM und Lamborghini Urus zählen zu jenen Fahrzeugen, die sich einer gewissen Offroad-Optik zum Trotz am weitesten von der ursprünglichen Idee eines Geländewagens entfernt haben. Beide sind nicht nur, wie praktisch alle modernen SUV, für die Nutzung auf Asphalt optimiert, sondern auch gegenüber Besuchen auf der Rennstrecke durchaus aufgeschlossen. Im Fall des neuen BMW XM zählt der Lamborghini Urus auch deshalb ganz offen zu den wichtigsten Rivalen, denn beide nehmen praktisch die gleiche Zielgruppe ins Visier und sollen Menschen begeistern, die nach einem in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Automobil suchen.
Schon aufgrund ihrer weit im sechsstelligen Bereich angesiedelten Preise ist es keine Überraschung, dass man die beiden Rivalen dennoch nur ausgesprochen selten Seite an Seite zu sehen bekommt. Wir hatten das Glück kürzlich an der Rennstrecke von Zandvoort, wo wir uns ein Bild vom neuen BMW Alpina B5 GT machen durften. Und obwohl der 631 PS starken Limousine aus Buchloe sicher niemand einen Mangel an Leistung vorwerfen kann und die Beschleunigung von 0 auf 200 mächtig Eindruck hinterlässt, steht sie in dieser Hinsicht doch im Schatten der beiden Power-SUV aus Garching und Sant’Agata Bolognese: In unseren Gefilden leistet der BMW XM mindestens 653 PS und ist inzwischen auch als Label Red mit unglaublichen 748 PS erhältlich, der Lamborghini Urus schickt je nach Ausführung 650 bis 666 PS an seine vier Räder.
Im Vergleich ist deutlich, welche optische Präsenz von BMW XM und Lamborghini Urus ausgeht – obwohl in diesem Fall beide eher gedeckte Farben tragen und auf das ganz große Spektakel verzichten. Ihre außergewöhnlichen Formen und Details sorgen dennoch für die von der Kundschaft gewünschte Abgrenzung von der großen Masse “normaler” Automobile.
Welches der beiden Power-SUV auf der Rennstrecke schneller ist, dürften erste Vergleiche mit Rundenzeiten demnächst zeigen. Nach unseren Eindrücken hat der BMW XM dabei durchaus gute Karten, denn er scheint querdynamisch mindestens auf Augenhöhe mit BMW X5 M und X6 M unterwegs zu sein, während er mit seinem V8-Hybrid-Antrieb auf den Geraden nochmals mehr Punch bietet.
Für die meisten Kunden dürfte die tatsächliche Rennstrecken-Performance allerdings kaum den Ausschlag bei der Entscheidung zwischen XM und Urus geben: Beide sind fahrdynamisch zweifellos auf einem extrem hohen Niveau unterwegs. Wichtiger dürften dann die Vorlieben in Sachen Design und Alltagstauglichkeit sein, schließlich bietet der XM ein erstaunlich geräumiges Platzangebot im Fond und auch einen größeren Kofferraum.