Die Faszination extrem schneller Business-Limousinen gehört zur DNA von Alpina. Einer der Begründer dieser Tradition ist der Alpina B7 Turbo auf Basis des BMW 5er (E12), der 1978 vorgestellt wurde und auf Anhieb den Titel der schnellsten Serienlimousine der Welt eroberte. 300 PS und 462 Newtonmeter Drehmoment waren Ende der 1970er Ferrari-Niveau und übertrafen die im 5er-Segment üblichen Leistungswerte dramatisch. Zur Erinnerung: Ein Ferrari 308 GTB mit V8-Sauger brachte es damals “nur” auf 227 PS, nur die V12-Topmodelle aus Maranello konnten den B7 übertrumpfen.
Ab Ende 1981 wurden in Buchloe noch ein paar Kohlen nachgelegt, sodass der BMW Alpina B7 S Turbo angeboten werden konnte. Im Kontext der Zeit beinahe unglaubliche 330 PS und volle 500 Newtonmeter Drehmoment waren die Folge und ließen sämtliche anderen Varianten des BMW 5er (E12) verblassen: Selbst der von der BMW Motorsport GmbH aufgebaute M5-Vorgänger M535i kam nur auf 218 PS und erreichte lediglich eine Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h. Nicht nur im Vergleich dazu spielte der Alpina B7 S Turbo in einer ganz anderen Liga, denn seine 260 km/h Höchstgeschwindigkeit sind selbst heute noch eine Ansage – und übertrafen ganz nebenbei auch die 255 km/h eines Ferrari 308 GTB.
Auch bei der Beschleunigung aus dem Stand war der in Buchloe überarbeitete 5er eine echte Gefahr für den Sportwagen aus Maranello: Gemäß Werksangabe fährt der B7 S Turbo in nur 5,9 Sekunden auf Landstraßentempo, während die verschiedenen Varianten des 308 GTB stets mit mehr als 6 Sekunden angegeben wurden.
Wie gut ein optimal gepflegter Alpina B7 S Turbo mit Lackierung in Alpinablau auch heute noch aussehen kann, zeigen einige aktuelle Fotos aus Zandvoort. Dort konnten wir mehr als vier Jahrzehnte später den 631 PS starken Alpina B5 GT fahren, der die Historie der in Buchloe erstarkten und veredelten BMW 5er zum Abschluss bringt. Wie es mit der Marke weitergeht, haben wir im Interview mit Alpina-Chef Andreas Bovensiepen besprochen.
(Fotos: Alpina)