Auf den starken Mai 2023 konnte BMW Deutschland zum Abschluss des 1. Halbjahres kein weiteres Ausrufezeichen folgen lassen. Zwar bewegen sich die Neuzulassungen mit 19.595 praktisch auf dem Niveau des Vorjahres, aber mit Blick auf die direkte Konkurrenz und auch den um knapp ein Viertel gewachsenen Gesamtmarkt kann ein solches Abschneiden niemanden im Münchner Vierzylinder zufriedenstellen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Kraftfahrtbundesamt BMW ausdrücklich als einzigen deutschen Hersteller nennt, der im Juni 2023 unter Vorjahr blieb: Egal ob Audi, Mercedes, Porsche, Opel oder Volkswagen, alle anderen deutschen Autobauer konnten das erste Halbjahr mit einem positiven Vorzeichen abschließen.
Weiterhin stark präsentiert sich die Nachfrage nach Elektroautos: Im Juni gab es 52.988 BEV-Neuzulassungen, damit standen sie für knapp 19 Prozent der neuen Autos auf unseren Straßen. Hinzu kommen 15.930 Plug-in-Hybride, wobei der Trend hier in die andere Richtung zeigt: Während die Elektroauto-Neuzulassungen im Juni 64,4 Prozent über Vorjahr lagen, ist der PHEV-Absatz um 39,2 Prozent zurückgegangen. Gemeinsam stehen BEV und PHEV für fast ein Viertel der deutschen Neuzulassungen im Juni 2023.
Aber zurück zu BMW, wo auch der Blick auf das gesamte erste Halbjahr trotz eines Wachstums um 7,7 Prozent nicht als gute Nachricht geeignet ist: Da der Gesamtmarkt in den ersten sechs Monaten um 12,8 Prozent wuchs, sank der Marktanteil der Marke BMW auf 8,0 Prozent. Audi legte unterdessen um 24,2 Prozent zu, Mercedes gar um 30,4 Prozent. In absoluten Zahlen liegt BMW mit bisher 111.635 Neuzulassungen klar hinter Audi (125.584) und Mercedes (145.337). Dass in den Mercedes-Zahlen mehrere tausend leichte Nutzfahrzeuge enthalten sind, hat keinen Einfluss auf die Reihenfolge der drei Marken.
Dass der Rückstand von BMW ungewöhnlich groß ist, zeigt auch ein anderes Detail: Selbst zusammen mit den 21.791 MINI des ersten Halbjahres genügen die BMW-Zahlen nicht, um Mercedes einzuholen – selbst dann nicht, wenn man die 8.270 Smart nicht zum Absatz der Schwaben hinzuzählt. Die Vergangenheit hat allerdings schon mehrfach gezeigt, dass BMW deutlich größeren Wert auf die weltweiten Zahlen als auf den deutschen Heimatmarkt legt. Hier dürfte es in den nächsten Tagen ebenfalls entsprechende Infos geben, die uns einen Vergleich des weltweiten Absatzes der deutschen Premium-Marken ermöglichen.
(Grafiken & Infos: KBA)