Als der fünfte BMW 5er am 5. Juli 2003, genau heute vor 20 Jahren, seine Premiere bei den Händlern feierte, strömten längst nicht nur potenzielle 5er-Kunden in die Autohäuser: Die intern als E60 bezeichnete Business-Limousine war nach dem klassischen E39 nicht weniger als eine Design-Revolution, von der sich viele Menschen unbedingt ein eigenes Bild machen wollten. Die weit in die Kotflügel hineingezogenen Frontscheinwerfer, aber auch einige ins Blech geformte Wechsel von konvexen und konkaven Formen sowie die völlig neu gestalteten Rückleuchten weckten das Interesse und machten den 5er zu einer der meistdiskutierten Neuheiten des Jahres. Sein progressives Design setzt die vom “Bangle-7er” (E65) begonnene Neuausrichtung der BMW-Formensprache unübersehbar fort.
Einen im Vergleich zum Vorgänger vollkommen neuen Look boot der 5er (E60) auch im Innenraum: Statt der geschwungenen Fahrerorientierung des über Generationen eher evolutionär weiterentwickelten 5er-Cockpits eröffnete sich nun ein Fahrer-Arbeitsplatz, der für viele zunächst sehr gewöhnungsbedürftig war. Neben der gewohnten Tacho-Hutze hielt eine zweite Hutze Einzug, die das Infotainment-Display vor direkter Sonneneinstrahlung schützen sollte und klar machte, dass auch das seinerzeit noch sehr junge BMW iDrive mit an Bord war. Dank Menü-Taste unterhalb des Controllers und weniger komplexen Untermenüs war die Bedienung im Vergleich zum Auftakt im damaligen 7er zwar bereits wesentlich vereinfacht, intuitiv gestaltete sich der Umstieg auf iDrive dennoch nur für die Wenigsten.
Ergänzt wurde das geradezu futuristische Design von zahlreichen Hightech-Features. So feierte an Bord des BMW 5er E60 auch das Head-up-Display (HUD) seine Premiere an Bord eines Serien-BMW, die direkten Wettbewerber sollten hierauf lange Zeit keine echte Antwort haben. Auf Wunsch waren im 5er auch das Nachtsichtsystem Night-Vision sowie moderne Fahrerassistenzsysteme, darunter die mit Hilfe eines Radar-Sensors realisierte Aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stop & Go-Funktion sowie eine Spurverlassenswarnung, mit an Bord. Kein Zweifel: Dieser 5er sollte wie ein Auto aus der Zukunft wirken und alte Zöpfe bewusst abschneiden. Hierzu passt auch die damalige Fernseh-Werbung mit dem postwendend widerlegten Spruch “So ein Auto gibt’s doch noch gar nicht” und dem selbstbewussten Claim “Einer muss in Führung gehen”:
Unter der bis heute auffälligen Außenhaut steckt eine moderne Architektur in Mischbauweise, bei der neben Stahl vor allem im Vorderwagen auch viel Aluminium zum Einsatz kommt. Das Konzept sorgte dafür, dass der BMW 5er (E60) im klaren Kontrast zu seinen direkten Wettbewerbern eine nahezu perfekt ausgeglichene Gewichtsverteilung bietet und damit einen der Grundpfeiler für die Freude am Fahren mit an Bord hat. Beim Erleben dieser Vorzüge half auch die innovative Fahrwerkstechnik, die mit Adaptive Drive auf Wunsch eine elektronische Dämpfer-Regelung und sogar eine Wankstabilisierung beinhaltete.
Hinter der Niere der fünften 5er-Generation arbeiteten zumeist Reihensechszylinder-Motoren, nur an den Extrempolen der Motorenpalette gab es auch vier, acht und schließlich sogar 10 Zylinder im unvergessenen M5. Trotz einiger anfänglicher Kritik am Design war der E60 weltweit ein voller Erfolg: Zwischen 2005 und 2008 war der 5er vier Mal in Folge das meistverkaufte Modell seiner Klasse, noch im Jahr 2007 wurde die Millionen-Marke beim Absatz überschritten. Hierzu hat zweifellos auch die erstmals angebotene BMW 5er Langversion beigetragen, die genau wie die heutigen “langen 5er” nur in China angeboten wurde.
Auch 20 Jahre nach seiner Premiere ist das Design des fünften Fünfers ohne Frage ein Besonderes: Im Vergleich mit den meisten anderen Autos vom Anfang des Jahrtausends wirkt ein gut in Schuss gehaltener und hochwertig konfigurierter E60 auch heute noch sehr modern