Mit einer Zeit von 7:25,231 Minuten hat das Tesla Model S Plaid Track Pack einen neuen (inoffiziellen) Rekord für Elektroautos auf der Nürburgring Nordschleife aufgestellt. Das 1.020 PS starke und mit dem optionalen Track Pack ausgerüstete Elektroauto unterbietet damit so manchen Supersportler und auch der BMW M3 Touring (G81), immerhin der offiziell schnellste Kombi in der Grünen Hölle und bekanntlich kaum langsamer als die Limousine, hat mit einer Zeit von 7:35 Minuten das Nachsehen. Allerdings ist klar, dass beide Fahrzeuge und somit auch beide Zeiten nur schwer vergleichbar sind: Der Kombi aus Garching tritt mit “nur” 510 PS an und ist damit tatsächlich nur halb so stark wie das Tesla Model S Plaid, das unfassbare 1.020 PS leistet.
Möglich wird die Extrem-Leistung durch den Einsatz von gleich drei Elektro-Motoren, von denen zwei an der Hinterachse des Model S arbeiten. Mit dem Track Pack, das für alle nach 2022 gebauten Model S als Nachrüst-Option angeboten wird, erhält das Model S eine Carbon-Keramik-Bremsanlage sowie 20-Zoll-Felgen mit Goodyear Supercar 3R-Bereifung. Die Kosten für das Paket variieren je nach vorhandenem Basis-Fahrzeug und liegen in Deutschland bei 13.825 bis 18.435 Euro. Die Höchstgeschwindigkeit des ohnehin schon 130.490 Euro teuren Tesla Model S Plaid steigt nach Montage des Track-Pakets auf 322 km/h.
Die überragende Längsdynamik der Elektro-Limousine wird noch anhand von zwei weiteren Zahlen deutlich: Den Sprint von 0 auf 100 absolviert das Model S Plaid laut Werksangabe in 2,1 Sekunden und auch wenn dabei Tesla-typisch der Rollout abgezogen wird und der tatsächliche Wert etwas höher ausfällt, bleibt auf jeden Fall eine 2 vor dem Komma stehen. Für die Viertelmeile verspricht Tesla eine Zeit von 9,23 Sekunden, womit das Elektroauto klar unter der einst für Serienautos beinahe unerreichbar erscheinenden 10-Sekunden-Marke bleibt.
Da der über 1.000 PS starke Tesla beim Herausbeschleunigen aus jeder einzelnen Kurve Zeit auf den BMW M3 herausholt und unterm Strich nur wenige Sekunden schneller ist, liegen seine niedrigeren Kurven-Geschwindigkeiten auf der Hand. dass das Model S Plaid mit Track Package dennoch viel mehr als “nur schnell geradeaus” kann, ist angesichts der Gesamt-Rundenzeit von unter 7:30 Minuten offensichtlich.
Einen echten Rivalen aus München hat der Top-Tesla zwar nicht, aber man darf davon ausgehen, dass der “nur” 660 PS starke BMW i7 M70 deutlich mehr Zeit für die Nordschleife benötigen würde. Offiziell wird die Bestzeit für Elektroautos auf der Nürburgring Nordschleife weiterhin vom Porsche Taycan Turbo S mit Performance Kit gehalten: Der Top-Taycan fuhr eine – im Gegensatz zum Tesla notariell beglaubigte – Zeit von 7:33,350 Minuten:
Noch einen Tick schneller als die derzeit schnellsten Elektro-Limousinen ist der BMW M4 CSL (G82), der allerdings auch nur zwei Sitze bietet und einen völlig anderen Ansatz verfolgt: