Der 4,4 Liter große BMW V8-Biturbo findet im neuen Range Rover Sport SV eine weitere Heimat. Nachdem er bereits unzähligen BMW-Fahrern Freude am Fahren gebracht hat, dürfen nun auch die Kunden des schärfsten Range Rover mit dem Kraftpaket aus Bayern unterwegs sein. Die Briten integrieren den Achtzylinder in ein Mild-Hybrid-System und versprechen eine Systemleistung von 635 PS sowie ein maximales Drehmoment von 750 Newtonmeter. Damit bewegt sich der Range Rover Sport SVR nominell auf dem gleichen Niveau wie der BMW M5 CS (F90 LCI) und übertrifft nicht nur die direkten Rivalen BMW X5 M (F95 LCI) und X6 M (F96 LCI), sondern auch den noch von einem 5,0 Liter großen Kompressor-V8 angetriebenen Vorgänger.
Selbst im schweren Umfeld des britischen Luxus-SUV genügt der BMW-V8 für eine Beschleunigung von 0 auf 60 Meilen (rund 96 km/h) in nur 3,6 Sekunden, auch die 100er-Marke dürfte demnach in unter vier Sekunden erreicht sein. Bei der Höchstgeschwindigkeit halten die Briten offenbar wenig von der deutschen Zurückhaltung bei 250 km/h, denn der Range Rover Sport SV darf immer mit bis zu 180 Meilen oder 290 Kilometern pro Stunde über die Autobahn jagen. Zum Vergleich: Im Fall von BMW X5 M und X6 M ist regulär bei 250 km/h Schluss, erst mit dem optionalen M Driver’s Package sind ebenfalls 290 km/h Höchstgeschwindigkeit möglich.
Mindestens so wichtig wie die Fahrleistungen sind aus Unternehmens-Sicht die Emissionsdaten, diese stellen schließlich auch den wesentlichen Grund für den Wechsel von Range Rover auf BMW-V8-Motoren dar: Der eigene Kompressor-V8 war nicht nur 60 PS und 50 Newtonmeter schwächer als das Aggregat aus München, es sorgte auch für 15 Prozent höhere CO2-Emissionen und machte das Einhalten der Flotten-Grenzwerte damit noch schwieriger.
Neben dem bayerisch geprägten Antrieb hat der Range Rover Sport SV noch weitere Highlights zu bieten, darunter eine serienmäßige Carbon-Motorhaube und auf Wunsch die weltweit ersten 23 Zoll großen Carbon-Felgen für ein Serien-Automobil. Erstmals ist es Range Rover-Kunden außerdem möglich, eine Carbon-Keramik-Bremsanlage zu bestellen. Allein mit der Bremse lassen sich 34 Kilogramm Gewicht einsparen, die Carbon-Räder sollen sogar 35,6 Kilogramm leichter als reguläre Alu-Felgen sein.
Das Fahrwerk vereint Luftfederung mit aktiver Wankstabilisierung und Range Rover verspricht, dass der neue SV selbst auf Ganzjahresreifen bis zu 1,1 g Querbeschleunigung realisieren kann und einen Sommer-bereiften Vorgänger damit um 22 Prozent übertrifft. Details und Angaben wie diese zeigen, dass die Engländer mit ihrem neuen SV-Modell einen wesentlich sportlicheren Anspruch als in der Vergangenheit verfolgen. Ob es reicht, um die deutschen Performance-SUV tatsächlich zu übertrumpfen, müssen Vergleichstests in den nächsten Monaten zeigen.
(Fotos & Infos: Range Rover)