Wer plötzlich einen BMW M3 Touring (G81) von Lightweight im Rückspiegel erblickt, dürfte nur in den allerwenigsten Fällen an einen Familien-Kombi denken: Die Leichtbau-Profis aus Fleisbach haben alles getan, um die Front des M3 an den M4 CSL heranzurücken und damit noch aggressiver als in der ohnehin schon sehr selbstbewussten Serie wirken zu lassen. Gelbes Tagfahrlicht, CSL-Nieren mit nur drei Querstreben und roter Einfassung, Frontsplitter und Lufteinlässe aus Carbon sowie schwarz folierte Elemente der Motorhaube rücken völlig in den Hintergrund, dass hier ein voll alltagstauglicher Kombi mit 1.500 Liter Laderaum unterwegs ist.
Die aggressive Front-Optik wird mit Distanzscheiben und einem Federnsatz von Eibach kombiniert, wobei letzterer den BMW M3 Touring ausschließlich an der Vorderachse tieferlegt: Die Hinterachse passt aus Sicht der Tuning-Profis auch im Serienzustand perfekt, vorne soll der Kombi aber 25 Millimeter tiefer. Auch ohne Tieferlegung erhält die Hinterachse natürlich eine neue Federung, die für ein insgesamt etwas komfortableres Fahrverhalten sorgen würde – wenn nicht im nächsten Schritt 21 Zoll große Leichtmetallräder verbaut werden würden, die den theoretischen Komfort-Gewinn direkt wieder schlucken. So gibt es zwar unterm Strich nicht mehr Komfort, aber laut Lightweight nochmals deutlich mehr Grip an Vorder- und Hinterachse.
HJS-Downpipes und ein Endschalldämpfer mit vier Carbon-Endrohren sorgen dafür, dass der 510 PS starke Biturbo-Reihensechszylinder noch etwas lauter brüllen darf. Rund 10 bis 15 zusätzliche Pferdestärken sind aufgrund der strömungsoptimierten Downpipes und des geringeren Abgas-Gegendrucks zu erwarten, stehen aber nicht unbedingt im Fokus dieser Entwicklung.
Das volle Programm hat Lightweight derzeit aber ohnehin noch nicht gezündet: Die Fleisbacher sprechen ausdrücklich von der “ersten Ausbaustufe” für ihre Interpretation des BMW M3 Touring. Wie schon frühere Lightweight-Fahrzeuge dürfte sich auch der CSL-inspirierte Power-Kombi früher oder später am Sachsenring einfinden, um die erzielten Performance-Gewinne mit einer entsprechenden Rundenzeit zu untermauern. Dass die Basis in Form des offiziell schnellsten Kombis auf der Nürburgring Nordschleife eine schlechtere sein könnte, steht dabei nicht zur Debatte.
(Fotos & Infos: Lightweight)