Es gibt nur wenige Veranstaltungen, bei denen man derart viele Rolls-Royce – und ihre Besitzer – antreffen kann wie beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este am Comer See. Für die britische Luxus-Tochter von BMW zählt das Event seit Jahren zum festen Kern, diverse exklusive Neuheiten wie das Coachbuilding-Einzelstück Rolls-Royce Sweptail, das Luxus-SUV Cullinan und der dem Vernehmen nach teuerste Neuwagen der Welt, der Rolls-Royce Boat Tail, zählten bereits zu den Stars der Show. Natürlich darf nun auch der Rolls-Royce Spectre nicht fehlen, schließlich ist das Luxus-Coupé für die traditionsreiche Marke der erste Schritt ins Elektro-Zeitalter.
Schon jetzt berichten die Briten von einer überwältigenden Nachfrage, denn de facto ist der Rolls-Royce Spectre derzeit konkurrenzlos: Im absoluten Luxus-Segment, das selbst die Sphären eines BMW i7 M70 als relativ gewöhnlich erscheinen lässt, findet die zahlungskräftige Kundschaft derzeit kein Elektroauto. Zentrum der Nachfrage ist derzeit wohl Kalifornien, wo viele Vermögende direkt mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sind und auch deshalb nach emissionsfreien Ergänzungen für ihren Fuhrpark suchen. Dass sie dabei nicht auf den gewohnten Luxus verzichten wollen und sicher auch weiterhin den einen oder anderen Verbrenner ihr Eigen nennen werden, kommt wenig überraschend.
Mit 585 PS und 900 Newtonmeter Drehmoment bietet auch der Rolls-Royce Spectre einen extrem souveränen Antrieb, im Gegensatz zu seinen Vorgängern mit BMW V12-Motor bleibt er dabei aber selbst unter Volllast völlig lautlos. 520 Kilometer WLTP-Reichweite versprechen den Kunden einen stattlichen Aktionsradius, der kaum jemals nach Kompromissen verlangen dürfte.
Lackiert ist das Showcar am Comer See in Witterings Blue, benannt nach einem kleinen Ort in der südenglischen Grafschaft Sussex. Der Hintergrund leuchtet ein, wenn man sich mit dem Leben von Henry Royce befasst: Der Brite, neben Charles Rolls und Claude Johnson einer der drei Gründer von Rolls-Royce, verbrachte seinen Lebensabend in West Wittering am Ärmelkanal und nahm von dort aus auch weiterhin Einfluss auf die Entwicklungen seiner Firma.