Auch zum Auftakt des zweiten Quartals konnte BMW Deutschland seinen Absatz im Vergleich zum Vorjahr leicht steigern. Wie schon im März legten die Münchner auch im April 2023 leicht zu und kamen laut Kraftfahrtbundesamt auf 17.262 Neuzulassungen, das entspricht einer Steigerung um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Allerdings gilt auch im April, dass der Gesamtmarkt noch deutlich stärker gewachsen ist als BMW: Über alle Marken hinweg kletterte die Zahl der Neuzulassungen in Deutschland sogar um 12,6 Prozent auf 202.947 Einheiten.
Auch im Vergleich mit den wichtigsten Rivalen kann BMW im April nicht punkten: Audi steigerte sich um 24,5 Prozent und lag so trotz schwachem Vorjahr rund 500 Neuzulassungen vor BMW, Mercedes legte sogar um 27,4 Prozent zu und liegt mit 20.990 Neuzulassungen klar vor den beiden bayerischen Konkurrenten. Dass die BMW-Tochter MINI mit einem Plus von 69,7 Prozent noch deutlich stärker zulegen konnte und die BMW Group zusammen mit den 3.645 MINI auch klar vor Audi liegt, dürfte im Münchner Vierzylinder nur kurz für bessere Laune sorgen.
Betrachtet man die Zahlen für das bisherige Gesamtjahr, leidet BMW weiter unter den schwachen Ergebnissen zum Jahresauftakt. Für die ersten vier Monate ergeben sich insgesamt 64.551 Neuzulassungen für die Kernmarke, die damit weit abgeschlagen hinter der Konkurrenz liegt: Audi konnte bereits 78.518 Fahrzeuge zulassen, Mercedes kommt sogar auf 92.219 Einheiten. Selbst mit den 13.328 MINI kommt BMW nicht an Audi heran. Während die Rivalen aus Stuttgart und Ingolstadt auch prozentual klar über dem Vorjahreszeitraum liegen, steht bei BMW ein Minus von 3,3 Prozent in den Büchern.
Zu den Hintergründen des schwachen Jahresauftakts zählen die sehr hohen Leasing-Raten, die sich aus Preissteigerungen einerseits und deutlich höheren Zinsen andererseits ergeben. Offenbar legt man dabei in München keinen gesteigerten Wert auf den deutschen Markt und verkauft die eigenen Autos lieber andernorts, wenn sie sich dort mit weniger Rabatt und entsprechend höherer Marge verkaufen lassen. Das Resultat dieser Strategie zeigt sich im Quartalsbericht Q1 2023, in dem BMW eine EBIT-Marge von 12,1 Prozent ausweisen und damit klar über dem langjährigen Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent landen.
(Grafiken & Infos: KBA)