Gemäß ihrer jeweiligen Katalog-Versprechen fährt der Mercedes EQS mit vollem Akku 76 Kilometer weiter als der BMW i7, aber im Praxis-Test des ADAC bleibt hiervon erneut nicht viel übrig. Ursache dafür ist der höhere Praxis-Verbrauch des Mercedes EQS 580 4Matic, der so trotz größerem Akku weniger Kilometer schafft als der stärkere und schwerere BMW i7 xDrive60. Die Effizienz des BMW eDrive-Antriebs wird damit ein weiteres Mal deutlich sichtbar: Auch wenn Mercedes mit dem EQS einen etwas geringeren WLTP-Verbrauch von 18,0 zu 18,5 kWh auf 100 Kilometer erzielt, liegt beim Praxis-Verbrauch der i7 mit 22,0 zu 23,3 kWh vorn.
Statt 76 Kilometer Reichweiten-Vorteil resultiert daraus in der Praxis ein Nachteil für den Mercedes EQS: Mit 545 Kilometern schafft der BMW i7 im ADAC-Test 15 Kilometer mehr. Im Alltag der meisten Kunden dürfte dieser Aspekt zwar eine untergeordnete Rolle spielen, weil der Akku kaum jemals “auf den letzten Tropfen” leer gefahren werden dürfte, aber der Test unterstreicht erneut die Schwierigkeiten beim Vergleich bloßer WLTP-Angaben ohne Praxis-Check. Auch beim Innengeräusch, Komfort und der gesamten Innenraum-Bewertung liegt der i7 vor dem EQS. Unterm Strich erhalten die beiden elektrischen Luxuslimousinen eine Gesamtnote von 1,7.
Dritter im Vergleich ist der chinesische Newcomer Nio ET7, der in Deutschland ab 90.900 Euro zu haben ist und damit fast 50.000 Euro günstiger ist als die deutsche Konkurrenz. Gemessen am enormen Preisvorteil ist der Nio ET7 sehr nah an den Fähigkeiten von BMW i7 und Mercedes EQS, bei der Antriebs-Effizienz liegt er sogar vor den Deutschen. Insgesamt erhält er die Gesamtnote 1,9 und ist den etablierten Deutschen damit dicht auf den Fersen.
Das Duell von BMW und Mercedes geht unterdessen schon bald in die nächste Runde: Bereits am 24. Mai wird der neue BMW i5 (G60) offiziell enthüllt, gegen Ende des Jahres dürfte es dann auch erste Vergleichstests gegen den Mercedes EQE geben.
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