Am BMW-Stammsitz in München werden schon bald keine Verbrennungsmotoren mehr gebaut. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll Mitte des Jahres mit dem Abriss dieser Teile des BMW Werks München begonnen werden. Damit hält sich die BMW Group an den Zeitplan, den sie bereits Ende 2020 für den Standort kommuniziert hatte und legt den Schwerpunkt noch stärker auf Elektroautos. Wo bisher rund 1.700 inzwischen auf andere Tätigkeitsbereiche umgeschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Motoren montierten und noch heute leistungsstarke V8-Triebwerke gebaut werden, soll in den nächsten Jahren ein Montage- und Logistikgebäude entstehen.
Die Umgestaltung des Werks München ist Teil der Vorbereitung auf die Neue Klasse, die ab 2025 neue Maßstäbe für Elektroautos setzen soll. Neben dem Münchner Stammwerk wird hierfür auch das Werk San Luis Potosi in Mexiko befähigt sowie das Werk Debrecen in Ungarn völlig neu aufgebaut. Auch in Straubing entsteht ein neues Akku-Werk für die Neue Klasse, die bis 2027 mindestens sechs Modelle umfassen soll – darunter mindestens die neue BMW i3 Limousine im 3er-Format, ein voraussichtlich iX3 genanntes Elektro-SUV im X3-Format sowie der erste BMW i3 Touring als Elektro-Kombi.
Die Benzin- und Diesel-Motoren für die konventionell angetriebenen Modelle, die zumindest momentan noch die große Mehrheit des weltweiten Absatzes der BMW Group ausmachen, sollen ab Ende des Jahres nur noch im österreichischen Werk Steyr sowie im britischen Werk Hams Hall gebaut und von dort zu den Automobilwerken in aller Welt geliefert werden.
Der Absatz im ersten Quartal 2023 zeigt bereits deutlich, wohin die Reise geht: Während die mehrheitlich von Benzinern und Dieseln geprägten Gesamt-Verkaufszahlen stagnieren, legen die Elektroautos deutlich zu. Mit Neuheiten wie BMW iX2 (U10), vor allem aber i5 (G60), i5 Touring (G61) und Neuer Klasse sowie der komplett auf Elektro umgestellten MINI-Modellpalette wird sich dieser Trend in den nächsten Monaten und Jahren noch weiter fortsetzen. Allerdings zeigt der Blick auf Q1 2023 auch deutlich, dass derzeit noch fast 90 Prozent des Absatzes auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor entfallen und die Elektroautos trotz deutlicher Zuwächse noch eine Zeit lang in der Minderheit bleiben werden.