Einigen kritischen Stimmen zum Trotz soll das neue bayerische Batteriemontage-Werk der BMW Group im Gäuboden entstehen, genauer gesagt auf Flächen der Gemeinden Irlbach und Straßkirchen im Kreis Straubing. Als erster Schritt auf dem Weg zum neuen Produktions-Standort wurde nun offenbar ein 105 Hektar großes Grundstück gekauft, das bestätigte BMW unter anderem dem Bayerischen Rundfunk. Geht es nach dem Willen von BMW, werden Planung und Genehmigung des Werks rasant voranschreiten, damit noch 2024 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.
Dank der Lage in der Nähe des Autobahn-Kreuzes Deggendorf, an dem sich A3 und A92 treffen, können von Irlbach aus nicht nur die Werke in Dingolfing und Regensburg gut beliefert werden, auch das Werk München ist weniger als zwei Stunden entfernt. Kurze Transportwege spielen eine zentrale Rolle bei der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks der Produktion – ein Aspekt, der bei vielen potenziellen Elektroauto-Käufern durchaus Einfluss auf die Kaufentscheidung haben kann.
Im Gäuboden sollen durch das neue Werk zur Batteriemontage für Elektroautos rund 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Viele Bürger würden darauf allerdings gerne verzichten, weil sie große Eingriffe in die Landschaft und die Ökosysteme der Region fürchten. BMW verspricht, dass es sich beim neuen Werk um einen der nachhaltigsten Standorte des Unternehmens handeln wird und will auch großzügige Ausgleichsflächen schaffen.
Bevor das Werk seine Arbeit aufnehmen kann, dürften in jedem Fall noch einige Diskussionen zu führen sein. Eine Bürgerinitiative strebt einen Bürgerentscheid an und will die Ansiedlung von BMW nicht ohne Weiteres hinnehmen, einige andere freuen sich über die Treue der Münchner zum Standort Bayern und die entstehenden Arbeitsplätze. Welches Lager sich am Ende durchsetzt, werden die nächsten Monate zeigen.