Als der BMW 5er (E39) Mitte der 1990er-Jahre in die Fußstapfen des E34 trat, war er ein beeindruckendes Statement für die Freude am Fahren. Die unter einem gemeinsamen Deckglas untergebrachten Doppel-Rundscheinwerfer trugen zu einem Auftritt bei, den viele noch heute als elegant und zeitlos beschreiben. Der Anfang 1997 eingeführte BMW Alpina B10 V8 hob den zunächst als Topmodell der Baureihe positionierten 540i auf ein noch höheres Level und bot dank 340 PS und 470 Newtonmeter Drehmoment noch mehr Souveränität. Im Herbst 1998 zog die Garchinger M GmbH nach und brachte den BMW M5 auf den Markt, der mit fünf Litern Hubraum und 400 PS bis heute eine Power-Limousine wie aus dem Bilderbuch ist.
Mat Watson von CarWow hat die stärksten Varianten des E39 nun zum Drag-Race gebeten und dafür auch einen der 2002 eingeführten BMW Alpina B10 V8 S eingeladen. Letzterer kommt dank eines auf knapp über 4,8 Liter vergrößerten Hubraums auf 375 PS und kann mit 510 Newtonmeter sogar noch einen Hauch mehr Drehmoment bieten als der M5. Während die heutigen Power-Limousinen aus Garching und Buchloe wie selbstverständlich auf Turbo-Aufladung, Allradantrieb und Achtgang-Automatik setzen, galten rund um die Jahrtausendwende noch andere Standards: Alle drei Power-5er kommt mit frei saugenden Motoren, alle drei treiben ausschließlich die Hinterräder an und beim Getriebe gibt es noch relevante Differenzen: Während die beiden Varianten des Alpina B10 mit einem Fünfgang-Automatikgetriebe (Switch Tronic) antreten, war der BMW M5 (E39) Zeit seines Lebens ausschließlich als Sechsgang-Handschalter erhältlich.
Wie sich das Trio im Drag-Race schlägt, sehen wir ab Minute 5:20 im Video. Auf dem feuchten Untergrund haben alle drei BMW 5er (E39) anfangs mit der Traktion zu kämpfen, aber danach marschieren sie dank der Kraft ihrer Achtzylinder mit Macht vorwärts. Dass die ermittelten Zeiten für die Viertelmeile heute nicht mehr ganz so sehr beeindrucken wie vor über 20 Jahren, liegt aber auf der Hand: Mit 14,6 bis 15,2 Sekunden sind alle drei erwartungsgemäß weit von der Performance des heutigen M5 (F90) entfernt.
Einen weiteren Eindruck vom Sound und der Performance der V8-5er liefern die rollenden Starts mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ab Minute 6:45, 8:40 und 10:15. Erst im letzten Versuch kann der BMW M5 wirklich glänzen, während er sich in den ersten Rennen nicht ganz auf Augenhöhe mit den Alpinas befindet. Klar ist aber, dass bei rund 20 Jahre alten Fahrzeugen immer auch der Zustand des jeweiligen Exemplars eine Rolle spielen kann.