Mehrere Wochen vor der offiziellen Vorstellung aller Zahlen für das Jahr 2022 lässt BMW Finanz-Vorstand Nicolas Peter die Katze ganz entspannt aus dem Sack: Im Gespräch mit Focus Money wurde das Vorstandsmitglied gefragt, ob die ursprünglichen Ziele für 2022 tatsächlich erreicht werden konnten, schließlich habe eine Vielzahl anderer Unternehmen die Prognosen im Lauf des Jahres kassieren müssen. Die unter anderem vom Handelsblatt zitierte Antwort “Sonst würden wir hier nicht so entspannt sitzen” lässt keine Fragen offen und ist wohl die beiläufigste Art und Weise, wie ein Unternehmen wie die BMW Group das Erreichen eines neuen Rekord-Gewinns verkünden kann.
Das heißt auch: Die Münchner haben im vergangenen Jahr, allen Krisen zum Trotz, mehr als 12,463 Milliarden Euro Gewinn eingefahren. Den bisherigen Bestwert hatte BMW im Jahr 2021 erzielt, als auf die von Corona geprägten Vorjahre ein dickes Ausrufezeichen folgte. Bereits seit Januar ist klar, dass BMW die Auswirkungen des schwierigen Umfelds bei den Verkaufszahlen zu spüren bekam: Mit weltweit 2.399.696 Einheiten sicherten sich die Münchner zwar sowohl dem Unternehmen als auch der Kernmarke BMW ein weiteres Mal den Titel des erfolgreichsten Premium-Anbieters der Welt, an die absoluten Bestwerte in dieser Disziplin kam man aber nicht heran. Angesichts des dennoch erzielten Rekord-Gewinns dürfte sich der Schmerz hierüber aber in sehr überschaubaren Grenzen halten.
Beim Absatz im Jahr 2023 erwartet Nicolas Peter regional große Unterschiede. Stark sei die Nachfrage in den USA, während in Europa wichtige Märkte wie Deutschland und Großbritannien tendenziell schwächer werden. Wesentlich wichtiger für den weltweiten Absatz wird aber zweifelsohne die Entwicklung in China sein, hierzu gab es aber zunächst noch keine Prognose.
Im Rahmen des Gesprächs mit Focus Money ging Finanzvorstand Nicolas Peter auch auf die Entwicklung der BMW Aktie ein. Er betonte dabei, dass er die Aktie für “definitiv unterbewertet” hält, wobei er BMW Aber in guter Gesellschaft mit vielen anderen deutschen Unternehmen sehe. Die detaillierten Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 und die Prognosen für 2023 wird die BMW Group Mitte März vorlegen.