Die M GmbH legt die Performance-Messlatte für die Power-Limousine aus Garching wieder ein gutes Stück höher und zeigt mit dem neuen BMW M3 CS (G80), wozu die aktuelle Mittelklasse-Generation auch als Viertürer in der Lage ist. Anders als der auf minimales Gewicht getrimmte M4 CSL (G82) geht es dem M3 CS aber nicht “nur” um Track-Eignung, sondern um die bestmögliche Kombination von überragender Performance mit unbestreitbarer Alltagstauglichkeit. An Carbon und anderen Leichtbau-Maßnahmen wird dabei nicht gespart, aber zum Verzicht auf wesentliche Komfort-Features fordert die Limousine mit der reduzierten CSL-Niere ihre Insassen dann doch nicht auf.
Neben vier Türen und einer vollwertigen Rückbank für drei weitere Mitfahrer erhält der BMW M3 CS 2023 deshalb auch den Allradantrieb M xDrive, der ihm neben Traktionsvorteilen auf trockenem Asphalt natürlich auch eine bei keinem seiner Vorgänger in diesem Maß vorhandene Ganzjahrestauglichkeit beschert. Abseits derart nüchterner Argumente ist aber klar, dass der Antrieb aller vier Räder in diesem Fall vor allem den Fahrleistungen dienlich sein soll: Die 550 PS des Biturbo-Reihensechszylinders S58 lassen sich so einfach noch souveräner in Vortrieb umwandeln, egal ob bei der vollen Beschleunigung aus dem Stand oder beim fulminanten Herausbeschleunigen aus engen Kurven.
Bei der Standard-Übung in Form des Sprints von 0 auf 100 km/h zeigt der BMW M3 CS (G80) dann auch gleich, dass er trotz höherem Gewicht für Bestmarken zu haben ist: Mit einer Werksangabe von 3,4 Sekunden ist er nicht nur schneller als jeder vorherige M3, er schenkt auch dem volle 140 Kilogramm leichteren M4 CSL deutliche drei Zehntelsekunden ein. Korrigieren kann der Top-M4 diesen Rückstand erst bei höheren Geschwindigkeiten, denn bis zur 200er-Marke liegt er vier Zehntel vor der Werksangabe von 11,1 Sekunden für den M3 CS.
Dass der BMW M3 CS 20 Kilogramm weniger auf die Waage bringt als ein regulärer M3 mit M xDrive, verdankt er primär dem serienmäßigen Einsatz zahlreicher Carbon-Komponenten: Motorhaube, Frontsplitter und Diffusor-Einsatz bestehen ebenso aus kohlefaserverstärktem Kunststoff wie die aus dem M4 CSL bekannte Mittelkonsole, dazu kommen Carbon-Schalensitze und -Interieurleisten sowie eine im Vergleich zur Serie vier Kilogramm leichtere Titan-Abgasanlage. Weiteres Gewicht lässt sich optional einsparen, wenn sich der Käufer für die M Carbon-Keramik-Bremsanlage entscheidet.
Garniert werden die Leichtbau-Maßnahmen und die Leistungssteigerung auf 550 PS mit einer noch ambitionierten Fahrwerks-Abstimmung samt eigenständiger Achskinematik und angepassten Federn und Dämpfern, schärferer Software für die Fahrstabilitäts-Regelung, die adaptiven Dämpfer und das Bremssystem sowie einer serienmäßig montierten Track-Bereifung. Dass sich das Allradsystem M xDrive auf Knopdruck in den 2WD-Modus für reinen Hinterradantrieb schalten lässt, versteht sich bei einem derart auf Fahrspaß fokussierten Modell von selbst.
Auf den offiziellen Fotos sehen wir den neuen BMW M3 CS mit Individual-Lackierung in Signal Green, noch exklusiver lässt sich der Top-G80 aber mit der neuen Matt-Option Frozen Solid White konfigurieren. Neben diesen beiden Varianten stehen lediglich noch Brooklyn Grey und Saphirschwarz zur Wahl. Dass sich die Garchinger eine derartige Power-Limousine stattlich bezahlen lassen, dürfte niemanden überraschen: Mindestens 146.000 Euro müssen für einen M3 CS an die M GmbH überwiesen werden, wenn er zum Marktstart Ende März 2023 vor der eigenen Tür stehen soll.