Welche die meistverkaufte BMW-Baureihe ist, hängt stark vom betrachteten Markt ab. Wie enorm die Unterschiede selbst bei sehr großen Märkten wie Deutschland und den USA sein können, zeigt ein Blick auf den Absatz nach Baureihen im Gesamtjahr 2022. Unsere Grafik zeigt neben den absoluten Zahlen auch den jeweiligen prozentualen Anteil am Gesamtabsatz der Marke BMW, sodass sich die Zahlen auch relativ und damit unabhängig von der unterschiedlichen Größe der beiden Märkte vergleichen lassen.
Den größten und bemerkenswertesten Unterschied zwischen beiden Märkten findet man gleich an der Spitze der Absatz-Tabellen: Während der BMW 3er (G20, G21) in Deutschland unumstrittener Spitzenreiter und eindeutig meistverkaufte Baureihe ist, liegt in den USA der BMW X5 (G05) weit vor allen anderen Baureihen. Das Edel-SUV kommt 2022 auf 82.372 Einheiten und einen Anteil von fast 25 Prozent auf dem US-Markt, während es in Deutschland nur 16.259 Käufer fand und mit einem Anteil von 7,75 Prozent nur auf Rang 6 der Baureihen landet.
Praktisch umgekehrt stellt sich die Situation beim BMW 3er dar: Während die Mittelklasse bei uns mit 17,28 Prozent des BMW-Absatzes klar an der Spitze steht, rangiert sie in den USA mit 9,15 Prozent Anteil nur auf dem fünften Rang und muss sich sogar der 4er-Reihe geschlagen geben, die bei uns nicht halb so oft gekauft wurde wie der 3er. Zu diesen Zahlen trägt freilich auch bei, dass der 3er in den USA nur als Limousine verkauft wird, während bei uns der 3er Touring (G21 LCI) für den Großteil der Verkaufszahlen verantwortlich ist.
Auch jenseits von 3er und X5 zeigt sich die enorme Bedeutung der zum größten Teil in Spartanburg gebauten SUV-Modelle für den US-Markt: Auf den Plätzen hinter dem X5 folgen der X3, der 4er und – noch vor dem 3er! – das Luxus-SUV X7, das für über 9 Prozent der US-Verkaufszahlen verantwortlich ist, während es bei uns mit unter einem Prozent nur eine kleine Edel-Nische besetzt. Insgesamt stehen die X-Modelle in den USA für fast zwei Drittel des Absatzes, während sie bei uns “nur” für 52 Prozent der Verkaufszahlen sorgen.