Fünf Fahrzeuge mit zusammen weniger als 70 PS stehen im Fokus eines der langsamsten Auto-Rennen, die im Internet-Zeitalter jemals gedreht wurden. Das Quintett hat aber nicht nur ungewöhnlich wenig Leistung, es hat fünf Autos auch ungewöhnlich wenige Räder: Alle fünf Fahrzeuge haben nur drei Räder und es liegt auf der Hand, dass sie niemals für besonders sportliche Fahrer oder gar für Autorennen entwickelt und gebaut wurden. Mat Watson von CarWow ist das egal, er schickt alle fünf dennoch auf die übliche Flughafen-Piste und realisiert damit eines der ersten Drag-Races überhaupt, an dem eine BMW Isetta mit gewissen Aussichten auf Erfolg teilgenommen hat.
Das rollende Kuriositäten-Kabinett besteht aus einem primär aus Indien bekannten Tuk Tuk, einem italienischen Piaggio Ape Calessino, dem als “kleinstem Auto der Welt” bekannten Peel P50, der besagten BMW Isetta und einem Reliant Regal, wie er unter anderem als automobiler “Rivale” von Mr. Bean und seinem Mini einige Berühmtheit erlangte. Wer sich mit der BMW Isetta etwas genauer auskennt, weiß natürlich auch um ihre vier Räder – die beiden Einzelräder an der Hinterachse saßen zwar eng beieinander, aber sie waren eben doch mehr als ein einzelnes Rad. Für Österreich gab es allerdings eine Variante mit drei Rädern, die dank dieser Besonderheit auch als Motorrad zugelassen werden konnte.
Wie wenig die fünf “Dreiräder” von einem Rennen halten, zeigt die hohe Ausfallquote: Schon beim Start des ersten Rennens verabschiedet sich die Kette des Peel P50 und macht jedes Vorankommen unmöglich, auch der zweite Versuch endet kläglich. Nach dem zweiten Rennen muss auch der bis dahin mit überragender Performance dominierende Reliant Regal mit technischem Defekt aufgeben. Im dritten Rennen (ab Minute 8:00) hat die BMW Isetta daraufhin alle Trümpfe in der Hand – und tatsächlich schlägt jetzt die große Stunde der kleinen Knutschkugel!
Mit einer Viertelmeile-Zeit von entspannten 33,4 Sekunden lässt sie ihren Rivalen keine Chance und kann diesen Triumph auch im vierten Rennen wiederholen. Auch beim rollenden Start (ab Minute 10:10) ist gegen die schiere Kraft von fulminanten 12 PS, die der Einzylinder-Motor der Isetta generiert, einfach kein Kraut gewachsen. Nicht wirklich überzeugend ist hingegen die Bremsleistung der Isetta – im echten Leben sollte man sich also gut überlegen, in welchen Situationen man die volle Performance des Kabinenrollers wirklich abrufen möchte.