Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass der Markt Indien für die BMW Group und andere Premium-Anbieter von überschaubarer Bedeutung ist. Das mag momentan auch noch korrekt sein, aber der Subkontinent mit seinen über 1,4 Milliarden Einwohnern hat zweifellos enormes Potenzial. Das zeigt auch ein Blick auf China: Der seit Jahren mit riesigem Abstand größte Einzelmarkt fast aller deutschen Autobauer war zu Beginn des Jahrtausends selbst noch ein kleines Licht – noch im Jahr 2000 verkaufte BMW keine 3.800 Neuwagen im Reich der Mitte, 22 Jahre später wurden mehr als zweihundertmal so viele Fahrzeuge verkauft.
Ob Indien sich ähnlich rasant entwickeln kann, wird die Zukunft zeigen. Mit 11.981 Einheiten im Jahr 2022 konnte die BMW Group in jedem Fall auf ihr bisher erfolgreichstes Jahr in Indien zurückblicken und das Vorjahr trotz schwieriger Rahmenbedingungen um beeindruckende 35 Prozent übertreffen. Der Großteil des Absatzes entfällt dabei auf die Kernmarke BMW, die für 11.268 Einheiten steht. Der Absatz von MINI in Indien ist mit lediglich 713 Einheiten auf jeden Fall noch ausbaufähig. Eine weitere wichtige Säule des Indien-Geschäfts stellen die Zweiräder dar: BMW Motorrad verkaufte 2022 nicht weniger als 7.282 Einheiten auf dem indischen Subkontinent, das entspricht sogar einer Steigerung um über 40 Prozent.
90 Prozent des Motorrad-Absatzes entfielen auf die günstigen Offroader G 310 R, G 310 RR und G 310 GS. Bei MINI ist der Countryman das meistgefragte Modell, aber auch der Dreitürer und das Cabrio fanden einige Kunden. Für die Kernmarke BMW gibt der indische BMW-Ableger keine Absatzverteilung nach Baureihen an, aus dem Wachstum von über 60 Prozent bei den SUV-Baureihen lässt sich relativ wenig ableiten. Relativ unbekannt ist, dass in Indien auch eine spezielle Variante der 3er Langversion angeboten wird: Der BMW 3er Gran Limousine.
Erhältlich sind BMW-Automobile bisher in 32 indischen Städten. Es gibt folglich noch eine ganze Reihe weiterer Millionen-Städte, in denen bisher kein einziger BMW-Händler aktiv ist. Ganz ähnlich sah das Vertriebsnetz vor einigen Jahren auch in China aus – und mit wachsendem Wohlstand und dem konsequenten Ausbau des Angebots vor Ort hat auch Indien das Potenzial, in den nächsten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Markt aufzusteigen.
Vikram Pawah (Präsident BMW Group India): “Die BMW Group ist sehr stolz darauf, das bisher beste Jahr in Indien seit ihrer Gründung abgeliefert zu haben. Wir haben unermüdlich an unserer Strategie gearbeitet, die dieses ungebrochene und dynamische Wachstum im Premium-Automobil- und Motorradsegment ermöglicht hat. Diese Leistung ist ein direktes Ergebnis unseres unerschütterlichen Fokus darauf, die exklusivsten Produkte und den besten Service anzubieten. Es belohnt unser Engagement für die Erfüllung höchster Kundenerwartungen. Unser nächstes Ziel ist es nun, die hohe Nachfrage nach unseren Produkten im ganzen Land zu befriedigen und das Premium-Automobilsegment zu verändern.”
(Fotos: BMW Indien)