BMW und Solid Power gehen den nächsten großen Schritt in Richtung einer Serienproduktion von Feststoff-Akkus gemeinsam: Der Autobauer aus München und die Akku-Spezialisten aus den USA werden eine gemeinsame Pilot-Produktion in Deutschland aufbauen und die Entwicklung zur Serienreife zusammen vorantreiben. Für eine parallele Forschung und Weiterentwicklung hat Solid Power das aktuelle Zelldesign und die Fertigungsprozesse an die BMW Group lizensiert. Beide Firmen arbeiten bereits seit mehr als sieben Jahren zusammen und zeigen sich weiterhin überzeugt, Feststoff-Batterien von der Zukunftsmusik zur Realität machen zu können.
Das Joint Development Agreement (JDA) gewährt der BMW Group noch tiefere Einblicke in die von Solid Power entwickelte Technik und erlaubt es so beiden Seiten, auf dieser Basis die nächsten Schritte zu gehen. Von den in Deutschland gewonnenen Erkenntnissen soll und wird natürlich nicht nur BMW, sondern auch Solid Power in erheblichem Maße profitieren. Im Gegenzug dürfte sich BMW einen der ersten serienreifen Feststoff-Akkus für den anspruchsvollen Einsatz im automobilen Umfeld erhoffen. Hierfür müssen eine Vielzahl von Herausforderungen, die im reinen Laborbetrieb keine Rolle spielen, gemeistert werden – angefangen von potenziell auch zur Energiegewinnung nutzbaren Erschütterungen auf schlechten Straßen über eine Nutzung bei unterschiedlichsten Außentemperaturen bis hin zur Crash-Sicherheit.
Laut früheren Ankündigungen will die BMW Group schon deutlich vor dem Jahr 2025 eine Vorschau auf ein Elektroauto mit Feststoff-Batterie (Solid-State Battery) in Form eines Demonstrators enthüllen, hierbei könnte es sich durchaus um ein Showcar mit Bezug zur Neuen Klasse handeln.
Spätestens im Jahr 2030 soll die Technik, die aufgrund kleineren Platzbedarfs und größerer Kapazitäten nicht weniger als das Ende der heute noch immer verbreiteten Reichweiten-Angst verspricht, bereit für erste Nutzungen in Serienfahrzeugen sein. Ob dieser insgesamt straffe Zeitplan einzuhalten ist, dürfte auch von den kommenden Erfolgen und Entwicklungsschritten im Pilotwerk der BMW Group abhängen.
Dr. Derek Johnson (CEO von Solid Power): “Wir freuen uns sehr über den Ausbau unserer Beziehung zu BMW, einem Unternehmen, das in den letzten sieben Jahren ein starkes Engagement für die Technologie von Solid Power gezeigt hat. Wir glauben, dass diese erweiterte Partnerschaft und verstärkte Zusammenarbeit ein zusätzlicher Vertrauensbeweis in die Technologieentwicklung von Solid Power ist.”
Frank Weber (Mitglied des Vorstands der BMW AG, Entwicklung): “BMW setzt weiterhin auf Festkörperbatterien, eine Technologie, von der wir glauben, dass sie ein erhebliches Zukunftspotenzial hat. Wir freuen uns darauf, noch enger mit Solid Power zusammenzuarbeiten und die Fähigkeit zu entwickeln, Festkörperzellen basierend auf den Designs von Solid Power in unserer eigenen Pilotanlage herzustellen. Wir erwarten, dass diese Vereinbarung die Installation unserer Solid-State-Prototypenlinie und das gemeinsame Ziel unserer Unternehmen, diese vielversprechende Zelltechnologie zu kommerzialisieren, beschleunigen wird.”
David Jansen (Interims-CEO, Präsident und Vorsitzender von Solid Power): “Der Ausbau unserer Beziehung zu BMW ist ein weiterer Beweis dafür, dass beide Unternehmen glauben, dass Solid Power mit seiner Technologieentwicklung auf dem richtigen Weg ist. Ich bin ermutigt von den Fortschritten, die unser Team beim Erreichen unserer Unternehmensziele macht. In den vergangenen Monaten haben wir mit der Lieferung von 20-Ah-Zellen an unsere Partner, darunter BMW, für erste Tests begonnen und mit der Produktion unserer ersten EV-Zellen begonnen. Wir freuen uns darauf, unsere Elektrolyt-Fertigungsanlage online zu bringen und mit dem formalen Qualifizierungsprozess für die Automobilindustrie zu beginnen.”
(Fotos: Solid Power, BMW)