Der “fehlende” Verbrennungsmotor an Bord von Elektroautos macht das schnelle Aufheizen im Winter von Elektroautos deutlich anspruchsvoller als bei Autos mit Benzin- oder Dieselmotor. Der ADAC hat nun mehrere Elektroautos einem Härtetest unterzogen, bei dem sie ihren Innenraum in einer Kühlkammer von Minus 10 Grad möglichst schnell auf eine Zieltemperatur von 20 Grad Celsius aufheizen sollten. Beim Heiz-Test zeigten sich eklatante Unterschiede, denn manche der getesteten Fahrzeuge erreichen die Wohlfühltemperatur selbst nach 30 Minuten nicht – während der BMW iX mit einer Zeit von 12,5 Minuten klar an der Spitze liegt.
Das Elektro-SUV aus München hat zwar den im Vergleich wesentlich größeren Innenraum, dennoch schafft er es fast doppelt so schnell wie der VW ID.3 auf die gewünschte Temperatur von 20 Grad. Noch etwas langsamer ist der Hyundai Kona, andere Fahrzeuge wie das Tesla Model Y liegen selbst nach 30 Minuten noch unter dem gewünschten Wert. Neben der Heizleistung spielt in der kalten Umgebung natürlich auch die Isolation der Karosserie eine Rolle. Diese hat der ADAC mit einem weiteren Test unter die Lupe genommen: Wie schnell kühlt der 20° C warme Innenraum aus, wenn das Auto in der Kühlkammer mit minus 10 Grad steht? Auch hier bietet der BMW iX die insgesamt beste Performance, der VW ID.3 fährt erneut auf dem zweiten Rang ins Ziel.
Im Extrem-Szenario eines langanhaltenden Staus im Winter benötigen die getesteten Elektroautos zwischen 1,5 und 2 kWh pro Stunde, um die Innenraum-Temperatur bei einer Außentemperatur von -10° C auf einem Wert von 20° C zu halten. Zum Vergleich: Ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor würde für diese Aufgabe rund einen Liter Sprit pro Stunde verbrauchen.
Dass der BMW iX auch mit seiner Praxis-Reichweite punkten kann, zeigte er bereits vor Monaten beim ADAC-Test im Vergleich mit dem Mercedes EQS: Obwohl die Luxuslimousine aus Stuttgart auf dem Papier wesentlich mehr Reichweite verspricht, stellt sich die Situation im Praxis-Test ganz anders dar.
(Grafiken & Infos: ADAC, Foto: BMW)