An leistungsstarken Autos mangelt es auf der Essen Motor Show 2022 keineswegs, aber mit mehr als 1.000 PS übertrifft der BMW M4 (G82) der Red Bull Driftbrothers die meisten anderen Tuning-Projekte doch um Längen. Der Fairness halber muss dabei natürlich berücksichtigt werden, dass sich die schnellen Brüder Elias und Johannes Hountondji beim Aufbau ihres Drift-M4 nicht mit den Anforderungen einer Straßenzulassung herumärgern mussten, denn ihr Auto ist einzig und allein für den Einsatz auf abgesperrter Strecke optimiert. Das zeigt auch die Abgasanlage, deren vier Endrohre im Bereich der Heckscheibe platziert sind und dem Extrem-M4 eine einzigartige Optik bescheren.
Herzstück des Umbaus ist der Biturbo-Reihensechszylinder S58 der M GmbH, der ab Werk immer mindestens 460 PS (im neuen M2) und offiziell bis zu 560 PS (im 3.0 CSL) stark ist. Wie diverse Dynoruns zeigen, ist eine Streuung auf über 600 PS aber auch keine Ausnahme. Um die für professionelle Drift-Rennen nötige Leistung zu erreichen, sind dennoch extrem tiefgreifende Modifikationen erforderlich, über die die Hountondji-Brüder regelmäßig auf ihrem Youtube-Kanal berichten. Das Ergebnis sind zwei Angaben, in denen mit einem kleinen Plus noch reichlich Raum für Interpretationen gelassen wird: “1.000+ PS” und “1.200+ Newtonmeter” Drehmoment sind eine Ansage, bei der nicht nur die Kurbelwelle ins Schwitzen kommt.
Besonders wichtig war bei der Entwicklung, dass ein möglichst hohes Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen anliegt: Egal wie eng oder weit eine Kurve ist, mit derart viel Kraft lassen sich die Gummis jederzeit in Rauch auflösen und ein spektakulärer Drift einleiten. Und da die Leistung im Drift-Sport von einer Jury bewertet wird, sind heftig qualmende Hinterräder für eine bessere Show durchaus hilfreich.
Wozu der 1.000-PS-M4 in der Lage ist, durfte er kürzlich auch auf den Straßen von Belgrad zeigen: Mit derart viel Leistung lassen sich die Straßen der historischen Altstadt jederzeit in eine Rennstrecke verwandeln.