Die ersten Exemplare des BMW iX5 Hydrogen mit Wasserstoff-Brennstoffzelle wurden im Pilotwerk des Münchner Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ) fertiggestellt, im Frühjahr 2023 wird das SUV auf Basis des BMW X5 (G05) in ausgewählten Regionen zum Einsatz kommen. Als Grundlage für die iX5-Kleinserie dienen im Werk Spartanburg montierte X5, diese erhalten im FIZ allerdings eine völlig neue Bodengruppe mit genügend Platz zur sicheren Aufnahme der großen Wasserstoff-Tanks. Außerdem erhalten die iX5 in München ihre Brennstoffzelle, den Elektromotor, die Leistungsbatterie und ein spezielles 12-Volt- und 400-Volt-Bordnetz.
Die im Motorraum verbaute Brennstoffzelle stammt in ihren Grundzügen von Toyota, wird aber mit diversen Anpassungen im Wasserstoff-Kompetenzzentrum der BMW Group in Garching gefertigt. Die in der Brennstoffzelle aus Wasserstoff und Sauerstoff gewonnene Energie wird in einem Lithium-Ionen-Akku zwischengespeichert und schließlich von einem Elektromotor genutzt. Letzterer entstammt der fünften Generation von BMW eDrive-Antrieben und gibt seine Kraft ausschließlich an die Hinterräder ab.
Zahlreiche Komponenten für die Kleinserien-Produktion des BMW iX5 stammen aus dem 3D-Drucker und werden im Additive Manufacturing Campus der BMW Group hergestellt. Neben Teilen für Prototypen entstehen dort auch immer mehr Teile für reguläre Serienfahrzeuge, weil sich bestimmte Formen und Eigenschaften nur per 3D-Druck darstellen lassen.
Im Vergleich zum rein elektrischen BMW iX, der ungefähr die gleichen Abmessungen wie X5 und iX5 aufweist, kombiniert die Wasserstoff-Brennstoffzelle das lokal emissionsfreie Fahren mit der Option zum deutlich schnelleren “Auftanken” des Fahrzeugs. Gerade für Langstrecken-Fahrer, die regelmäßig sehr lange Strecken mit hoher Geschwindigkeit zurücklegen wollen, könnte der BMW iX5 Hydrogen deshalb eine interessante Alternative sein.
Während der X5-Ableger eine Kleinserie bleiben soll, gibt es durchaus auch Überlegungen für einen Großserien-BMW mit Wasserstoff-Brennstoffzelle: Auf Basis der Neuen Klasse werden ab 2025 Fahrzeuge entstehen, für die ausdrücklich auch diese Variante des Elektroantriebs denkbar ist.
Frank Weber (Mitglied des Vorstands der BMW AG für Entwicklung): “Wasserstoff spielt als vielseitiger Energieträger eine Schlüsselrolle auf dem Weg zur Klimaneutralität. Wir sind davon überzeugt, dass er auch in der individuellen Mobilität deutlich an Relevanz gewinnen wird, und erachten daher langfristig eine Mischung von batterie- und brennstoffzellenelektrischen Antrieben als sinnvoll. Zudem benötigt die Brennstoffzelle keine kritischen Rohstoffe wie Kobalt, Lithium oder Nickel, so dass wir mit unserer Investition in diese Antriebsart auch die geopolitische Resilienz der BMW Group stärken. Mit unserer BMW iX5 Hydrogen Testflotte werden wir neue und wichtige Erkenntnisse sammeln. Damit können wir unseren Kunden ein attraktives Produktangebot machen, wenn die Wasserstoffwirtschaft flächendeckend Realität wird.”
Milan Nedeljković (Mitglied des Vorstands der BMW AG für Produktion): “Mit der Fertigung des BMW iX5 Hydrogen und der im Hause BMW entwickelten Brennstoffzellensysteme beweisen wir auch in der Kleinserienfertigung höchste Flexibilität und einzigartiges Produktions-Know-how. Wir verfügen damit schon heute über die Kompetenz, mit der Wasserstofftechnologie eine weitere Antriebsart in das Produktionssystem der BMW iFACTORY integrieren zu können.”