Beim Duell von Auto und Motorrad haben selbst Supersportler auf vier Rädern keine Chance? Der Ferrari SF90 Stradale zeigt, dass es auch anders gehen kann. Im Duell mit der BMW M 1000 RR zeigt der Plug-in-Hybrid aus Maranello eindrucksvoll, wozu er in der Lage ist und dass seine fabelhafte Werksangabe von 2,5 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 keine Übertreibung ist. Möglich wird die enorme Beschleunigung durch eine Systemleistung von 1.000 PS, ein System-Drehmoment von 800 Newtonmeter, die Traktion von vier angetriebenen Rädern und ein relativ geringes Leergewicht von 1.570 Kilogramm.
Das resultierende Leistungsgewicht ist ein für Automobile absolut atemberaubender Wert von 1,57 Kilogramm pro PS, aber selbst dieser wird von der BMW M 1000 RR noch übertroffen: Der Supersportler auf zwei Rädern bietet 212 PS und wiegt inklusive vollem Tank nur 192 Kilogramm, sodass sich ohne Fahrer ein Leistungsgewicht von 0,91 Kilogramm pro PS ergibt – mit Fahrer steigt der Wert aber in jedem Fall auf deutlich über ein Kilogramm pro PS. Wie der aktuelle Vergleich von Mat Watson und CarWow zeigt, helfen aber auch diese Eckpunkte im Duell mit dem Allrad-Hybrid nur bedingt, denn bei der vollen Beschleunigung aus dem Stand (ab Minute 4:40) ist das Motorrad mit nur einem angetriebenen Rad klar im Nachteil, obwohl es eine mehr als respektable Viertelmeile-Zeit von 10,0 Sekunden fährt.
Entfällt der Traktionsnachteil durch einen rollenden Start, kann die BMW M 1000 RR ihre Qualitäten deutlich besser zeigen: Ab Minute 7:20 sehen wir die beiden extrem unterschiedlichen Supersportler bei der Beschleunigung von 30 Meilen pro Stunde (rund 48 km/h), ab Minute 8:15 folgt die volle Beschleunigung aus einer Geschwindigkeit von 50 mph (rund 80 km/h).
Während es bei der Performance offenkundig auf die Rahmenbedingungen ankommt, gibt es beim Preis nichts zu deuteln: Während der Ferrari SF90 als Neuwagen schon beim Grundpreis die Marke von 400.000 Euro knackt, gibt es die BMW M 1000 RR bereits ab 33.000 Euro. Ob die Münchner eines Tages auch einen eigenen Supersportler auf vier Rädern bringen und was dieser kosten wird, bleibt abzuwarten – immerhin gab es zuletzt Andeutungen, die ein Elektroauto mit bis zu 1.360 PS denkbar erscheinen ließen.