Mit dem neuen BMW i7 und den übrigen Varianten des 7er (G70) gehen die Münchner auch beim “Autonomen Fahren” den nächsten Schritt. Wir durften uns in den USA ein eigenes Bild von den Fähigkeiten der Assistenzsysteme machen, die auf dem US-Markt dem Stand “Level 2+” entsprechen dürfen. Schon “bald” soll mit “Level 3” die nächste Stufe in Richtung des selbstfahrenden Autos auch in Europa erklommen werden, aber auf ein konkretes Datum will sich aufgrund der erforderlichen Zustimmung diverser Behörden noch niemand wirklich festlegen. Zwischen den Zeilen war aber deutlich zu hören, dass es in jedem Fall im Lauf des Jahres 2023 so weit sein sollte.
Aber zurück zur Gegenwart: Was kann die Hard- und Software an Bord des BMW i7 schon heute? Wie unser Onboard-Video vom amerikanischen Freeway zeigt, kann der elektrische 7er auf ähnlich gut ausgebauten Straßen wie unseren Autobahnen praktisch die komplette Kontrolle übernehmen. Zwar bleibt der Fahrer dabei offiziell in der Verantwortung, aber so lange er den Blick nach vorn gerichtet lässt, übernimmt der i7 ohne jedes Zeitlimit alle relevanten Aufgaben: Die Geschwindigkeits- und Abstands-Regelung wird genau wie die Spurführung vom Fahrzeug übernommen, durch ein Antippen des Blinker-Hebels erfolgen auch sichere Spurwechsel ohne Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer.
In unserem Video sehen wir die Systeme über fünf Minuten bei der Arbeit, schon vor der Aufzeichnung hatten wir erste Kilometer mit aktivierten Assistenzsystemen absolviert. Der Software gelingt es dabei sehr überzeugend, die Signale der zahlreichen Sensoren in einen menschlichen Fahrstil zu übersetzen: Der BMW i7 bleibt souverän in der Mitte seiner Fahrspur und hält stets einen angemessenen Abstand zum Vordermann, sodass der Fahrer innerhalb weniger Minuten großes Vertrauen in die Technik aufbauen kann.
Wenn die Sensoren aufgrund unklarer Fahrspur-Markierungen oder aus einem anderen Grund nicht mehr hinreichend sicher sind, wird der Fahrer durch einen sanften Warnton zur Übernahme des Steuers aufgefordert. Dieses Verhalten konnten wir in einer Baustellen-ähnlichen Situation einmal erleben, in anderen vergleichbaren Situationen behielt der i7 die Kontrolle und verlangte nicht nach einem menschlichen Eingriff. Auf dem amerikanischen Freeway funktionieren die aktuellen Systeme bis zu einer Geschwindigkeit von 85 Meilen pro Stunde, das entspricht rund 137 km/h.
Das für Deutschland geplante “Level 3”-System, das die identische Hardware wie der US-7er nutzt, wird voraussichtlich nur bis 60 km/h arbeiten dürfen. Allerdings bedeutet “Level 3” im Gegensatz zu “Level 2+”, dass der Fahrer tatsächlich aus der Verantwortung entlassen wird: Wer seinem Auto vertraut, kann seine Aufmerksamkeit dauerhaft vom Straßenverkehr abwenden und sich beispielsweise für ein Gespräch in Richtung der Fond-Passagiere drehen, die Zeitung lesen oder sich ganz dem Infotainment-Angebot an Bord der Luxuslimousine widmen. Wie wir bereits berichtet haben, werden hierzu demnächst dank AirConsole auch Multiplayer-fähige Spiele auf dem Curved Display gehören.