Mit einem unerwartet hohen Gewinn hat die BMW Group das 3. Quartal 2022 abgeschlossen: Wie die Münchner mitteilten, konnte das Ergebnis vor Steuern und Zinsen im Vergleich zum Vorjahr um deutliche 27,7 Prozent auf 3,682 Milliarden Euro gesteigert werden. Betrachtet man nur das für die BMW Group besonders wichtige Segment Automobile, ergibt sich sogar eine Steigerung um 63,6 Prozent fast 2,9 Milliarden Euro, was zweistellige Rückgänge bei Finanzdienstleistungen und Konsolidierungen überkompensieren konnte. Unterm Strich bleibt der BMW Group ein Gewinn von 3,175 Milliarden Euro im dritten Quartal, im bisherigen Gesamtjahr summiert sich der Überschuss bereits auf 16,407 Milliarden Euro und liegt damit imposante 60,7 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.
Mit einem Plus von über 35 Prozent hat sich auch der Umsatz in Q3 2022 deutlich positiv entwickelt, obwohl der Absatz mit 587.744 Einheiten sogar knapp unter dem Vorjahresquartal lag. Hierbei spielt der Umstand, dass derzeit im gesamten Markt nur sehr geringe Rabatte gewährt werden, eine Schlüsselrolle – im offiziellen Sprachgebrauch der BMW Group wird von einer “guten Preisrealisierung” gesprochen. Ein weiterer Faktor sind die derzeit hohen Preise für junge Gebrauchtwagen, von denen die BMW Group beim Vertrieb von Leasing-Rückläufern profitiert.
Trotz der insgesamt von Unsicherheit geprägten Umstände geht die BMW Group davon aus, ihre Ziele für 2022 wie geplant erreichen zu können: Die Prognose für das vierte Quartal und das Gesamtjahr wird bestätigt. Konkret heißt das, dass die Münchner bei ihrem weltweiten Gesamt-Absatz einen Wert knapp unter Vorjahr erwarten, während die Verkaufszahlen der Elektroautos verdoppelt werden sollen. Der steigende Anteil elektrifizierter Fahrzeuge trägt auch dazu bei, dass die Flotten-Emissionen weiter zurückgehen: Für die EU-Neuwagen-Flotte rechnet BMW für 2022 mit einem im Vergleich zum Vorjahr um 5 bis 10 Prozent reduzierten CO2-Ausstoß, womit die bisherige Prognose eines leichten Rückgangs (bis zu 4,9 Prozent) angehoben wird.
Die Rahmenbedingungen für das Jahr 2023 schätzen die Verantwortlichen als durchaus anspruchsvoll ein: Hohe Energie- und Materialkosten auf Seiten des Unternehmens und hohe Inflationsraten sowie steigende Zinssätze auf Seiten der Kunden dürften das Geschäft erschweren.
Oliver Zipse (Vorstandsvorsitzender der BMW AG): “Überzeugende Produkte sind die beste Antwort auf ein herausforderndes Umfeld. Sie verleihen uns Stabilität in der Gegenwart und Wachstumsperspektiven für die Zukunft. Deswegen investieren wir konsequent in die Technologie-Cluster unserer NEUEN KLASSE und sind überzeugt: Mit diesen hochinnovativen Produkten werden wir unser Angebot auf ein völlig neues Niveau heben.
Unsere soliden Ergebnisse im dritten Quartal unterstreichen: Flexibilität schafft Resilienz. Gerade unter volatilen Rahmenbedingungen erweist sich unsere global ausgewogene Aufstellung und unser technologieoffener Ansatz als zentraler Erfolgsfaktor. Deswegen liegen wir nach neun Monaten auf Kurs für unsere Jahresziele. Und speziell der Markterfolg unserer vollelektrischen Modelle lässt uns mit Zuversicht auf die kommenden Monate schauen.”
Nicolas Peter (Finanzvorstand der BMW AG): “In unserem Kernsegment machen wir bei der Transformation zu E-Mobilität und Digitalisierung große Fortschritte. Die Finanzkraft der BMW Group ist eine entscheidende Voraussetzung für die umfangreiche Weiterentwicklung des Unternehmens. Dieses ist bestens positioniert, um diesen Kraftakt erfolgreich zu stemmen.”