Die BMW M GmbH zählt bereits seit einiger Zeit zu den letzten Herstellern, die ihren Kunden noch Handschalter anbieten: Der weltweite Trend zur Automatik hat manuelle Getriebe in Neuwagen mit sportlichem Anspruch längst zu Exoten gemacht, die große Mehrheit der Neuwagen-Käufer weiß die Komfort- und auch die Verbrauchs-Vorteile der automatisierten Getriebe zu schätzen. Bei sportlichen Fahrzeugen kommt hinzu, dass auch die Fahrleistungen spürbar von mehr Gängen, kürzeren Schaltzeiten und Funktionen wie der immer leistungsfähiger gewordenen Launch-Control profitieren.
Für überzeugte Handschalter-Fahrer müssen sich diese objektiven Argumente aber alle einem subjektiven Thema unterordnen: Das Fahrerlebnis und damit der Fahrspaß bewegen sich in ihren Augen einfach auf einem höheren Niveau, wenn zur Arbeit mit Lenkrad und Gaspedal auch noch die manuelle Gangwahl und das Kupplungspedal hinzukommen. Gerade bei vordergründig dem Fahrspaß verpflichteten Fahrzeugen wie BMW M2, M3 oder M4 trägt das manuelle Getriebe entscheidend dazu bei, die Fahrt zu etwas ganz besonderem zu machen. Dass sich Fahrspaß dabei nicht in Zehntelsekunden messen lässt, versteht sich von selbst.
Während die meisten direkten Konkurrenten der M GmbH schon seit Jahren keine Handschalter mehr anbieten, wollen die Garchinger so lange wie möglich am Angebot festhalten: Im Gespräch mit Carbuzz sagte M-Chef Frank van Meel nun aber auch, dass künftige Modelle mit elektrifiziertem Antrieb auch bei der M GmbH immer mit Automatik-Getriebe angeboten werden. Da der 2023 debütierende BMW M2 (G87) der letzte neue M ohne elektrifizierten Antrieb sein wird, lässt sich hieraus auch das Enddatum für den Handschalter ableiten: Spätestens mit dem Produktionsende des aktuellen M2 gegen Ende des laufenden Jahrzehnts wird das manuelle Getriebe auch in Garching aussterben.
Klar ist, dass reine Elektroautos nicht über ein manuelles Getriebe verfügen werden – und auch diese Selbstverständlichkeit hängt in gewisser Weise mit dem BMW M2 zusammen: Da der G87-Nachfolger erst zu Beginn des nächsten Jahrzehnts kommen wird, könnte er die Phase der Plug-in-Hybride direkt überspringen und gleich als reines Elektroauto auf den Markt kommen. Der Kontrast zwischen den Generationen, vom reinen Verbrenner mit Handschalter direkt zum lautlosen Stromer, wäre dann so scharf erlebbar wie selten – aber bis 2030 kann sich auch noch die eine oder andere Änderung ergeben.