Sheldon van der Linde hat die Nerven behalten und sich im letzten Rennen der DTM-Saison 2022 den Titel gesichert. Der neue DTM-Champion fuhr mit seinem BMW M4 GT3 auf den dritten Rang und holte damit genügend Punkte, um alle Rivalen in der Gesamtwertung hinter sich zu lassen. Sein schärfster Verfolger Lucas Auer war nur mit zwei Punkten weniger ins letzte Rennen gestartet, konnte den Südafrikaner aber im gesamten Rennverlauf nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen. Der Österreicher fuhr mit seinem Mercedes-AMG GT3 die meiste Zeit ein paar Positionen hinter dem neuen Titelträger und kam schließlich “nur” auf Position 7 ins Ziel.
Den Sieg auf dem Hockenheimring holte Marco Wittmann im BMW M4 GT3 vor René Rast im Audi R8 LMS GT3. Der langjährige Audi-Pilot wird nächstes Jahr für BMW an den Start gehen und konnte sich aufgrund der starken Performance von Marco Wittmann nicht mit einem Sieg von seinen alten Kollegen verabschieden. In der Fahrerwertung beendet Rast die Saison auf dem dritten Rang, er hatte aber schon vor dem Start des letzten Rennens nur noch bei einem Ausfall von Sheldon van der Linde und Lucas Auer Titelchancen.
Beflügelt haben könnte den DTM-Champion 2022 Sheldon van Linde und den Hockenheim-Sieger Marco Wittmann die Nachricht, dass beide 2023 zu den Fahrern im Cockpit BMW M Hybrid V8 in den USA zählen werden. Vor allem die Prestige-trächtigen 24 Stunden von Daytona sowie die 12 Stunden von Sebring werden dabei von unzähligen Fans in aller Welt verfolgt – und trotz starker Konkurrenz in der LMDh-Klasse ist klar, dass BMW erstmals seit Jahren wieder ein prinzipiell Gesamtsieg-fähiges Fahrzeug an den Start bringen wird.
Bereits vor dem letzten Rennen stand fest, dass das BMW Team Schubert mit mehr als 200 Punkten nicht mehr vom ersten Platz in der Team-Wertung zu verdrängen sein würde. Neben dem Fahrermeister Sheldon van der Linde sammelte auch Philipp Eng über 60 Punkte für Schubert Motorsport.
Franciscus van Meel (Geschäftsführer BMW M GmbH): „Was für ein großartiger Tag für die gesamte BMW M Motorsport Familie! Herzlichen Glückwunsch an Sheldon van der Linde und Schubert Motorsport zum Gewinn der DTM-Fahrer- und Teamwertung! Alle Beteiligten – das Team, die Fahrer und das Auto – haben über die gesamte Saison fantastische Leistungen gezeigt und sich diesen Triumph verdient. Das ist für uns alle ein sehr emotionaler Tag. Umso mehr, weil Marco Wittmann es auch noch geschafft hat, das Abschlussrennen zu gewinnen. Ihn und Sheldon gemeinsam auf dem Podium so herzlich jubeln zu sehen, zeigt, wie gut sich die BMW M Motorsport Familie untereinander versteht. Jetzt wird gefeiert!“
Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Unglaublich, unfassbar, genial! Was Schubert Motorsport, unsere Fahrer und der BMW M4 GT3 als Gesamtpaket in diesem Jahr geleistet haben, ist fantastisch. Riesenglückwunsch an Sheldon van der Linde zu einer fantastischen Leistung und großes Kompliment und großer Dank an die Mannschaft von Torsten Schubert sowie an unsere BMW M Motorsport Mitarbeiter zuhause. Der BMW M4 GT3 hat gleich im ersten Jahr gezeigt, was für ein starkes Auto er ist. Das freut mich riesig für alle, die an diesem Projekt beteiligt waren. Besonders froh bin ich auch darüber, dass Marco Wittmann die für ihn persönlich enttäuschende Saison mit einem Höhepunkt beenden konnte. Platz drei am Samstag, der Sieg am Sonntag – diese Ergebnisse verleihen ihm sicher einen Schub für die Vorbereitung auf die Rennsportsaison 2023.“
Torsten Schubert (Teamchef Schubert Motorsport): „Dieser Erfolg wäre ohne das große und starke Team, das hinter Schubert Motorsport steht, überhaupt nicht möglich gewesen. Damit meine ich nicht nur die fantastische Crew vor Ort, sondern viele weitere Unterstützer, die uns hinter den Kulissen dabei helfen, ein solches Programm überhaupt erst stemmen zu können. Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen, bei meiner Mannschaft, bei BMW M Motorsport für die großartige Unterstützung und bei unseren beiden Fahrern Sheldon van der Linde und Philipp Eng für ihre fantastischen Leistungen.“
Sheldon van der Linde (#31 BMW M4 GT3, Schubert Motorsport): „Ich kann meine Emotionen in diesem Moment gar nicht beschreiben. Mir gehen eine Million Gedanken durch den Kopf. Ich hatte in dieser Woche einige schlaflose Nächte. Der Druck, als Führender in dieses Wochenende zu gehen, war schon gewaltig, muss ich sagen. Dass diese Last nun von mir abgefallen ist, ist ein fantastisches Gefühl. Seit ich ein Kind war, hatte ich den Traum, in der DTM zu fahren. Sie nun sogar gewonnen zu haben, macht mich unglaublich stolz und glücklich. Als Junge aus Südafrika den Sprung in die DTM zu schaffen, schien lange Zeit weit weg. Doch nun hat es wirklich geklappt – das kann ich noch gar nicht fassen!“
Marco Wittmann (#11 BMW M4 GT3, Walkenhorst Motorsport): „Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an Sheldon und das Team Schubert zum Titelgewinn in der Fahrer- und Teamwertung. Sie hatten eine fantastische Saison, auf die sie stolz sein können. Beide Titel sind hochverdient. Für mich fühlt es sich unglaublich gut an, die Saison auf diese Weise zu beenden. Es war ein hartes Jahr für mein Team und mich. An einigen Wochenenden war es bitter zu sehen, dass uns völlig die Performance gefehlt hat. Umso wichtiger war es für alle im Team, mit so einem Erfolg aus der Saison herauszugehen und diesen Schwung hoffentlich ins nächste Jahr mitzunehmen.“
Philipp Eng (#25 BMW M4 GT3, Schubert Motorsport): „Heute geht es nicht um mich, sondern um Sheldon, das Team Schubert und BMW M Motorsport. Ich freue mich ungemein für alle, dass sie diesen großen Erfolg einfahren konnten, und bin sehr stolz auf die Leistung aller Beteiligten. Schubert Motorsport hatte in den vergangenen Jahren harte Zeiten, der letzte BMW Titel in der DTM war auch schon sechs Jahre her. Von daher war das ein sehr wichtiger Tag für die gesamte BMW M Motorsport Familie. Für mich persönlich geht leider ein ziemliches Seuchenjahr zu Ende. Ich hatte oft guten Speed, aber einfach unglaublich viel Pech. Das rückt heute aber in den Hintergrund.“
(Fotos: BMW Motorsport)