Dass eine Baustelle der falsche Ort für schnelles Fahren ist, konnte ein BMW-Fahrer aus der Republik Moldau offenbar sehr gut ausblenden: Tempolimit hin oder her, er fuhr auf der Autobahn 1 mit unverminderter Geschwindigkeit durch eine Baustelle Nahe des Dreiecks Stuhr und rechnete offenbar nicht damit, dass hinter ihm ein ziviles Polizei-Fahrzeug mit mobiler Messtechnik unterwegs war. Wie die Polizei Delmenhorst mitteilt, konnte das spezielle Geschwindigkeitsmessfahrzeug dem BMW nicht nur folgen, sondern auch seine juristisch verwertbare Geschwindigkeit ermitteln.
Statt erlaubter 80 war der 22-jährige Fahrer auf seinem Besuch in Deutschland nach Abzug sämtlicher Toleranzen mit einer vorwerfbaren Geschwindigkeit von 151 km/h unterwegs, auf seinem Tacho dürfte also mindestens das Doppelte der erlaubten Geschwindigkeit von 80 km/h gestanden haben. Die Polizisten im Messfahrzeug stoppten den BMW-Fahrer bei nächster Gelegenheit und sorgten so dafür, dass der theoretische Zeitvorteil durch die erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitung ins absolute Gegenteil verkehrt wurde.
Noch härter als die verlorenen Minuten dürfte den 22-jährigen allerdings der Schreck beim Blick auf die zu zahlende Strafe getroffen haben: Aufgrund eines fehlenden festen Wohnsitzes innerhalb der Bundesrepublik Deutschland leiteten die Beamten nicht nur ein Bußgeldverfahren ein, sie konnten auch direkt eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1.420 Euro verlangen, die vor dem Fortsetzen der Fahrt an Ort und Stelle zu entrichten war.
Der erhebliche Verstoß legt nahe, dass sich der BMW-Fahrer in völliger Sicherheit wähnte und nicht davon ausging, dass eine Zivilstreife mit der notwendigen Technik hinter ihm fuhr. Doch auch wenn die Wahrscheinlichkeit für eine solche Begegnung tatsächlich gering ist: Wer mit derart überhöhter Geschwindigkeit in einer Baustelle unterwegs ist und damit neben anderen Verkehrsteilnehmern potenziell auch Bauarbeiter gefährdet, sollte sich nicht über eine saftige Strafe wundern.
(Infos: Polizei Delmenhorst / Fotos: BMW)