Im dritten Quartal 2022 konnte die BMW Group in den USA endlich wieder zulegen: Nachdem die Münchner auf dem US-Markt im ersten Halbjahr 2022 klar unter dem Vorjahreszeitraum geblieben waren, geht es nun zumindest leicht aufwärts. Von der Kernmarke BMW wurden 78.031 Einheiten verkauft, was einem Wachstum um 3,2 Prozent entspricht. Sogar um 11,4 Prozent konnte MINI in den USA zulegen, sodass sich für die BMW Group ein Gesamt-Absatz von 85.209 Einheiten und ein Wachstum von 3,8 Prozent ergibt.
Zum Ausgleichen des ersten Halbjahres reicht das leichte Plus im 3. Quartal 2022 aber noch lange nicht: Für das bisherige Gesamtjahr ergibt sich ein Rückgang um 6,0 Prozent, die Kernmarke BMW steht mit Minus 5,3 Prozent kaum besser da. Noch wesentlich schlechter sähe es aus, wenn BMW die X-Modelle fehlen würden: Gerade die amerikanischen Kunden greifen weiterhin bevorzugt zu den SUV-Baureihen, die in den USA schon lange für den größeren Teil der Verkaufszahlen stehen – im dritten Quartal wurden sogar mehr als doppelt so viele “light trucks” wie “passenger cars” verkauft, obwohl die kompakten SUV X1 und X2 zu den Pkw-Baureihen gezählt werden.
Betrachtet man die einzelnen Baureihen, kann der BMW X5 (G05) seine Rolle als meistverkaufte Baureihe weiter ausbauen: In Q3 2022 verkauften die Münchner 21.077 Exemplare des Edel-SUV, das demnächst per Facelift (G05 LCI) weiter aufgewertet wird. Auf dem zweiten Rang des internen Rankings rangiert der X3, der mit 18.453 Einheiten erheblich gefragter als der reguläre 3er (5.337) war. Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt dabei aber auch die anhaltende Chip- und Halbleiter-Krise, die Produktion und Verkauf von in den USA gebauten Fahrzeugen weit weniger einschränkt als die Baureihen aus anderen Werken.
Um eine Momentaufnahme handelt es sich dennoch nicht: Auch für die ersten neun Monate des laufenden Jahres stehen BMW X5 und X3 an der Spitze des Rankings, direkt dahinter folgen die 4er-Reihe und selbst der jüngst aufgefrischte BMW X7 (G07 LCI) landet noch vor der 3er Limousine (G20 LCI). Wie sich die Kräfteverhältnisse in “normalen” Zeiten darstellen, dürfte noch für eine ganze Weile spekulativ bleiben – seit Jahren reiht sich eine Krise an die andere und es ist weiterhin unklar, wann die Chip- und Halbleiter-Verfügbarkeit wieder das zuvor gewohnte Niveau erreichen wird.