Gemessen an den letzten Monaten auf dem Automarkt Deutschland kann sich der leichte Rückgang um 1,3 Prozent von BMW im August 2022 durchaus sehen lassen, aber im direkten Vergleich mit den wichtigsten Wettbewerbern ist das Abschneiden im Sommermonat dennoch eine Enttäuschung: Mit 15.931 Neuzulassungen liegt BMW klar hinter Audi und Mercedes, außerdem gelingt den Münchnern im Vergleich zum Vorjahr nicht einmal das Halten des Niveaus – während sowohl Audi als auch Mercedes deutlich zulegen können.
Die Ingolstädter steigerten sich um 21,7 Prozent auf 17.499 Einheiten, Daimler legt sogar um 31,2 Prozent zu und kommt auf 18.300 Neuzulassungen. Die beiden Premium-Rivalen tragen damit direkt dazu bei, dass laut Kraftfahrtbundesamt auch der Gesamtmarkt im August 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,0 Prozent auf 199.183 Einheiten zulegen konnte. Ein deutliches Plus von 39,1 Prozent meldet auch die BMW-Tochter MINI, während die Mercedes-Tochter Smart mit nur 130 Neuzulassungen 84,1 Prozent unter Vorjahr liegt.
Die heftigen Schwankungen zeigen, dass die tatsächliche Verfügbarkeit zulassungsfähiger Neuwagen weiterhin eine Schlüsselrolle für die Neuzulassungen spielt: Nur Autos, die trotz Chip- und Halbleiter-Krise überhaupt gebaut werden können, können auch an Kunden übergeben werden. Vor diesem Hintergrund bleibt auch die Aussagekraft der Zahlen eingeschränkt, denn Rückschlüsse auf den Auftragseingang und die Nachfrage nach den aktuellen Produkten lassen sich für Außenstehende kaum ziehen
Betrachtet man das bisherige Gesamtjahr, sollten sich zumindest einige der Verfügbarkeits-Schwankungen relativieren. Hier liegt BMW nach acht Monaten knapp vor Audi und relativ deutlich hinter Mercedes, wobei in den KBA-Zahlen für die Stuttgarter auch mehrere tausend leichte Nutzfahrzeuge wie Citan, Vito und Sprinter enthalten sind. Nachdem BMW im vergangenen Jahr weniger stark unter dem Chipmangel litt, muss die Marke nun ein deutliches Minus von 11,7 Prozent verkraften. Sowohl Audi (-2,5%) als auch Mercedes (-3,8%) bewegen sich zwar etwas näher am Niveau des Vorjahres, aber die absoluten Zahlen sind dennoch weit vom Vor-Krisen-Niveau entfernt.
(Grafiken & Infos: KBA)