Egal wie eilig man es hat und egal wie viele Augen die Polizei im zivilen Streifenwagen zudrücken will, früher oder später sind verständlicherweise alle Toleranzen aufgebraucht. Ungewollt überprüft hat diesen Sachverhalt ein 25-jähriger BMW-Fahrer, der sich nach einer Fahrt mit 207 km/h durch eine 130er-Zone mit den unangenehmen Konsequenzen auseinandersetzen muss: Mehr als 1.000 Euro Geldstrafe, mindestens zwei Punkte in Flensburg und mindestens zwei Monate Fahrverbot erwarten den jungen Mann laut einer Pressemitteilung der Polizei Kaiserslautern, deren Zivilfahrzeug der Zentralen Verkehrsdienste den BMW-Fahrer auf der Autobahn 6 zwischen den Anschlussstellen Ramstein-Miesenbach und Kaiserslautern-West erwischt hat.
Da der BMW auf seiner Fahrt vor der optisch völlig unauffälligen, aber mit diversem Equipment zur rechtssicheren Geschwindigkeitsmessung sowie zur Video-Aufzeichnung ausgestatteten Zivilstreife laut Meldung der Polizei an mehreren Schildern als Hinweis auf das Tempolimit vorbeigefahren ist, wird er sich kaum auf Unwissenheit oder ein Versehen berufen können. So könnte sich auch das vierstellige Bußgeld erklären, das deutlich über der Standardstrafe gemäß Bußgeldkatalog liegt: Auch bei mehr als 70 km/h Überschreitung außerorts droht eigentlich “nur” eine Strafe in Höhe von 700 Euro.
Dass man auch mit deutlich weniger Geschwindigkeits-Überschuss mächtig zur Kasse gebeten werden kann, zeigte der Fall eines 26-jährigen X5-Fahrers aus Kulmbach vor zwei Jahren: Dank eines in die Blitzer-Kamera gehaltenen Mittelfingers wurde seine Strafe verfünfundsiebzigfacht (!), weshalb die Übertretung um lediglich 11 km/h schließlich zu einer Strafe von 1.500 Euro führte. Da das Amtsgericht in der Aktion auch eine Beleidigung des Verkehrspolizisten hinter dem Blitzer erkannte, gab es außerdem einen Monat Fahrverbot.
(Fotos: BMW Polen / Infos: Polizei Kaiserslautern)