Die BMW Group hat sich offenbar für Wasserstoff und die Brennstoffzelle als eines der Antriebskonzepte der Zukunft entschieden: Der BMW iX5 wird dabei den Anfang machen – und das nicht nur in Form der lange angekündigten Kleinserie, die noch in diesem Jahr anläuft, sondern auch in Form eines Serienfahrzeugs ab 2025. Das bestätigte Finanz-Vorstand Pieter Nota im Gespräch mit Nikkei Asia und unterstrich dabei auch gleich, dass die Münchner von Wasserstoff als Energieträger für SUV und andere größere Fahrzeugklassen überzeugt sind.
Der Hauptvorteil im Vergleich zu heutigen Elektroautos besteht dabei darin, dass sich die Wasserstoff-Tanks des Fahrzeugs innerhalb von drei bis fünf Minuten wieder auffüllen lassen, während das vollständige Beladen eines Elektroautos selbst an einer Schnellladesäule wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Für Langstrecken-Fahrer, die regelmäßig große Distanzen mit hoher Geschwindigkeit zurücklegen wollen, ergeben sich so durchaus Vorteile – auch wenn die Praxis zeigt, dass sich auch mit einem aktuellen BMW i4 1.000 Kilometer in weit unter 10 Stunden fahren lassen.
Im Fall des BMW iX5 gibt es noch keine offiziellen Aussagen zur Reichweite, aber die beiden Tanks fassen gemeinsam fast 6 Kilogramm Wasserstoff und dürften auf jeden Fall für mehr als 500 Kilometer genügen. In der Brennstoffzelle wird der Wasserstoff in elektrische Energie umgewandelt, die wiederum einen 275 kW oder 374 PS starken Elektromotor speist.
Bei der Technologie für die Wasserstoff-Brennstoffzelle profitiert die BMW Group von der aktuellen Kooperation mit Toyota. Die Japaner sammeln mit ihrem Mirai bereits seit Jahren Praxiserfahrungen und können diese in ihre aktuellsten Entwicklungen einfließen lassen.
Für die BMW Group können Fahrzeuge wie der iX5 dazu beitragen, dass der für 2030 angestrebte Wert eines Elektro-Anteils von 50 Prozent an den Neuzulassungen noch etwas früher erreicht wird: Pieter Nota deutet an, dass bei der aktuellen Geschwindigkeit auch schon 2029 oder sogar 2028 mehr Autos ohne als mit Verbrennungsmotor verkauft werden könnten.
Die Wasserstoff-Brennstoffzelle wird dabei offenbar nicht nur für eine Lösung im Fall des iX5 gesehen: In der jüngsten Ankündigung zur Neuen Klasse ab 2025 sprach BMW-Chef Oliver Zipse davon, dass auch in diesem Segment über Wasserstoff nachgedacht wird. Kombiniert man diese Ankündigung mit den Worten von Pieter Nota, ist das Neue Klasse SUV ein heißer Kandidat für den nächsten Wasserstoff-BMW nach dem iX5.