Mit einer insgesamt starken Pace hat der BMW M4 GT3 gleich bei seinem ersten Start in Spa eine überzeugende Performance gezeigt, für die erhoffte Podiumsplatzierung hat es aber nicht ganz gereicht. Bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps 2022 war der M4 konstant in der Spitzengruppe vertreten, wie schon beim Langstrecken-Klassiker auf der Nürburgring Nordschleife war das für den ganz großen Erfolg nötige Glück aber auch in den Ardennen nicht auf der Seite von BMW Motorsport.
Nach etwas mehr als 22 Stunden platzten zeitgleich mit dem rechten Hinterreifen auch die Hoffnungen von Nick Yelloly und seinen Teamkollegen Augusto Farfus und Nick Catsburg am Steuer des BMW M4 GT3 mit der Startnummer 98. Keine zwei Stunden vor Schluss und auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung liegend erfordert der Reifenschaden einen zusätzlichen Boxenstopp und zerstört angesichts des engen Kampfs an der Spitze alle Hoffnungen auf den bis dahin durchaus in Reichweite liegenden Gesamtsieg. Am Ende brachte Nick Catsburg den ROWE-BMW #98 auf dem sechsten Rang ins Ziel und lag damit eine Positionen hinter Dan Harper, Max Hesse und Neil Verhagen, die mit dem Junioren-Team der schnellste BMW waren und einen hervorragenden fünften Platz feiern dürfen.
An der Spitze durfte sich Mercedes-AMG über einen Doppelsieg freuen, wobei Raffaele Marciello, Daniel Juncadella und Jules Gounon alle Rivalen hinter sich ließen. Auch der vierte Platz ging an einen Mercedes-AMG GT3. Komplettiert wurde das Podium von einem Ferrari 488 GT3, während das Rennen für die Audi-Teams mit ihren R8 LMS eher zum Vergessen war: Der schnellste Audi kam nur auf Position 12 ins Ziel und lag damit nicht nur hinter den schnellsten BMW, Mercedes, Ferrari und Porsche, sondern auch hinter den Spitzen-Fahrzeugen von McLaren, Aston Martin und Lamborghini.
Die Stimmen der BMW-Fahrer und -Teamchefs:
Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Obwohl das Rennergebnis mit den Plätzen fünf und sechs für die beiden ROWE Racing BMW M4 GT3 gut ist, spiegelt es in meinen Augen nicht unsere eigentliche Leistung wider. Der BMW M4 GT3 war hier sehr stark, und wir konnten über die gesamte Renndistanz hinweg um die Führung kämpfen. Wir lagen nach sechs Stunden auf Platz eins, nach zwölf Stunden sogar auf Platz eins und zwei. Die Fahrer haben keine Fehler gemacht und das Team hat perfekt gearbeitet. Dafür bedanke ich mich bei allen sehr herzlich. Wir haben gezeigt, was für eine tolle Mannschaft wir haben – inklusive unseres Fahrzeugs. Darauf können alle bei ROWE Racing und BMW M Motorsport stolz sein. Natürlich möchte man nach einer so starken Leistung über 24 Stunden auf dem Podium stehen und mit einem Pokal belohnt werden. Das hat diesmal leider aufgrund von zwei Reifenschäden spät im Rennen nicht geklappt. Das war einfach Pech. Nächstes Mal haben wir dann dafür hoffentlich das Glück auf unserer Seite. Abseits des Kampfes um den Gesamtsieg habe ich mich sehr gefreut, den BMW M Motorsport Teams Walkenhorst Motorsport und Samantha Tan Racing bei ihren Einsätzen zuzusehen. Sie haben gezeigt, dass der BMW M4 GT3 nicht nur in den Händen von reinen Profi-Rennfahrern eine sehr gute Figur machen kann. Genau das war es, was wir bei der Entwicklung dieses Fahrzeugs erreichen wollten.”
Hans-Peter Naundorf (Teamchef ROWE Racing): „Ich bin unglaublich stolz auf unser Team, denn wir haben hier in Spa wieder einmal eine herausragende Leistung gezeigt. Jeder einzelne in unserem Team und bei BMW M Motorsport hat am gesamten Wochenende absolut fehlerfrei agiert, und wir haben eindrucksvoll unseren Anspruch unterstrichen, bei den großen 24-Stunden-Rennen immer um die Podiumsplätze zu kämpfen. Am Ende hat jeweils ein einziger Reifenschaden bei beiden Fahrzeugen verhindert, dass wir dieses Ziel umsetzen. Es waren die einzigen Probleme an unseren BMW M4 GT3 während des gesamten Rennwochenendes. Sie sind sehr spät aufgetreten, und danach gab es leider keine Neutralisierung des Rennens mehr, sodass wir die verlorene Zeit nicht mehr ausgleichen konnten. Unsere Crew in der #98 hat das den möglichen zweiten Platz gekostet, das BMW Junior Team hätte ohne den Schaden bei seiner Spa-Premiere Dritter werden können. So sind es am Ende die starken Plätze fünf und sechs geworden, was sich im ersten Moment dennoch enttäuschend anfühlt, da wir absolut konkurrenzfähig waren und lange Zeit das Rennen angeführt haben. Kompliment an unsere Fahrer, sie haben mit großer Disziplin bei schwierigsten Bedingungen alle Vorgaben perfekt umgesetzt und über 24 Stunden keine einzige Strafe erhalten.”
Dan Harper (#50 BMW M4 GT3, ROWE Racing, 5. Platz): „Unser erster Auftritt bei den 24h Spa-Francorchamps ist gut gelaufen. Platz fünf ist ein gutes Ergebnis, auch wenn es natürlich etwas schmerzt zu wissen, dass wir sogar die Chance auf ein Podium gehabt hätten. Wir haben alle einen fehlerfreien Job gemacht und dank ROWE Racing und BMW M Motorsport einmal mehr viel gelernt. Ich bin einfach nur dankbar für die Möglichkeit, an Rennen auf diesem extrem hohen Niveau teilnehmen zu dürfen.“
Nick Yelloly (#98 BMW M4 GT3, ROWE Racing, 6. Platz): „Unser BMW M4 GT3 war das ganze Wochenende über sehr konkurrenzfähig. Wir hätten auf jeden Fall den Sprung aufs Podium geschafft, wenn die Reifenschaden-Götter am Ende nicht gegen uns entschieden hätten. So ist das nun mal bei diesem Rennen. Wenn man trotz dieses Pechs mit beiden Autos in die Top-6 fährt, hat man einen guten Job gemacht. Vielen Dank an alle – auch an die im Hintergrund, die einige sehr gute strategische Entscheidungen getroffen haben. Wir holen uns das Podium beim nächsten Mal.“