Die BMW-Teststrecke in Miramas und die sie umgebenden öffentlichen Straßen im Süden Frankreichs spielen für den Rolls-Royce Spectre eine ähnlich wichtige Rolle wie für jede andere Neuentwicklung der BMW Group. Im Fall des neuen Luxus-Coupés liegt die Messlatte der Entwickler aber naturgemäß noch ein gutes Stück höher als bei einem MINI oder einem BMW: Die Kunden der britischen Luxusmarke sind für ihre enormen Ansprüche bekannt und verlangen mit Recht Produkte, die über jeden Zweifel erhaben sind.
Für das erste in Serie gebaute Elektroauto von Rolls-Royce, das im vierten Quartal 2023 auf den Markt kommen wird, wurde deshalb ein Testprogramm mit mehr als 2,5 Millionen Kilometern Teststrecke beschlossen. Rund 625.000 Kilometer dieser Strecke wurden und werden im Süden Frankreichs absolviert, schließlich entsprechen die klimatischen Bedingungen an der Côte d’Azur jenen, in der viele Kunden ihren Spectre später bewegen werden. Dass hier niemand aus Rücksicht auf die Reichweite zum Verzicht auf eine laufende Klimaanlage gezwungen werden will, versteht sich von selbst.
Bei der Entwicklung profitiert der Rolls-Royce Spectre von den umfassenden Erfahrungen, die die BMW Group bereits mit anderen Elektroautos gesammelt hat. Sein Lithium-Ionen-Akku ist so in die Karosseriestruktur integriert, dass er zur Steifigkeit beiträgt und den Spectre zum bisher verwindungssteifsten Fahrzeug der Markenhistorie macht. Auch der tiefe Schwerpunkt trägt dazu bei, dass sich die Kunden auf eine hohe Fahrdynamik freuen dürfen.
Noch wichtiger ist aber, dass der Spectre auch jederzeit den für Rolls-Royce typischen Komfort auf allerhöchstem Niveau bieten kann. Hierfür haben die Experten ein aktives Hightech-Fahrwerk entwickelt, das mit weiter verfeinerten Hardware-Komponenten und extrem leistungsfähiger Elektronik für einen “magic carpet ride” sorgen soll. Auf geraden Strecken können dabei sogar die Stabilisatoren zwischen den Rädern einer Achse entkoppelt werden, um Erschütterungen auf einer Seite nicht zum Komfortproblem für beide Räder werden zu lassen.
Neben Miramas und Arjeplog wird in Zukunft auch das neue BMW Testzentrum Sokolov eine wichtige Rolle für die Entwicklung neuer Modelle spielen. Die Teststrecke in der Tschechischen Republik ist von München ausgehend relativ schnell zu erreichen und ermöglicht unter anderem realistische Tests von Assistenzsystemen für das automatisierte oder sogar autonome Fahren. Zum Antrieb des Rolls-Royce Spectre äußern sich die Briten derzeit noch nicht, aber die Nähe zur eDrive-Technik aus aktuellen Modellen wie dem BMW i7 liegt natürlich auf der Hand.