Für die Verbrennungsmotoren der BMW Group ist das Werk Steyr seit mehr als vier Jahrzehnten eine tragende Säule, nun wird einer der größten Industriebetriebe Österreichs auch zum Zentrum für die Elektro-Antriebe der nächsten Fahrzeug-Generation. Da sich die Bedeutung des Verbrenners als hauptsächlicher Kraftquelle des Automobils langsam aber sicher immer weiter verringert, wird das BMW Werk Steyr nun auf die elektrifizierte Zukunft vorbereitet: Ab 2025 soll nicht nur die Produktion von Elektromotoren Seite an Seite mit Benzin- und Diesel-Verbrennern stattfinden, auch die Entwicklung der BMW eDrive-Antriebe wird zum Teil nach Österreich verlagert. Hierfür investiert die BMW Group bis 2030 rund eine Milliarde Euro in den Standort, der so auch in Zukunft das Kompetenzzentrum der Antriebsentwicklung bleiben soll.
Um die stetig wachsende Nachfrage nach Antrieben für Elektroautos bedienen zu können, sollen im BMW Werk Steyr künftig mehr als 600.000 Elektromotoren pro Jahr gebaut werden. Die vor Ort gefertigten Komponenten, angefangen von Rotor und Stator über Getriebe und Inverter bis hin zu Leistungselektronik und Gehäuse, werden an zwei neuen Montagebändern zusammengesetzt. Zwischen 2025 und 2030 wird der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die statt an Verbrennern an E-Antrieben arbeiten, Schritt für Schritt auf rund 50 Prozent anwachsen. Diese Zahl zeigt aber auch: Zumindest bis zum Ende des Jahrzehnts spielen Benziner und Diesel für das Werk Steyr weiterhin eine wichtige Rolle, denn bekanntlich gibt es auch hier weiterhin eine hohe Nachfrage.
Genau wie bei den Diesel-Motoren der Gegenwart sollen auch die Elektromotoren aus Steyr neue Maßstäbe setzen. Erklärtes Ziel ist es, mit den E-Motoren aus Österreich eine neue Leistungsklasse zu begründen: Neben den für den Volumenmarkt wichtigen E-Antrieben der meisten Modelle sollen auch die High-Performance-Elektroantriebe für die kommenden Modelle der BMW M GmbH im Werk Steyr entwickelt und gebaut werden.
Keine Überraschung ist, dass der Energiebedarf des Werks in Zukunft ebenfalls höheren Ansprüchen genügen soll. Spätestens im Jahr 2025 soll der komplette Energiebedarf mit Hilfe erneuerbarer Quellen gedeckt werden, wobei neben Grünstrom auch Fernwärme aus regionaler Biomasse eine Rolle spielen wird.
Dr. Milan Nedeljković (Vorstand für Produktion der BMW AG): “Seit über 40 Jahren entwickelt und fertigt dieses Werk Verbrennungsmotoren für unsere Marken BMW und MINI. Schon heute hat weltweit jedes zweite Fahrzeug der BMW Group ein Herz aus Steyr. Ab 2025 werden wir hier nun auch die nächste Generation von E-Antrieben entwickeln und produzieren. Die langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz im Bereich Antrieb machen das BMW Group Werk Steyr zum idealen Standort für die nachhaltige Mobilität der Zukunft.”
Dr. Alexander Susanek (Geschäftsführer des BMW Group Werk Steyr): “Dieser Schritt ist ohne Frage der wichtigste Meilenstein seit der Grundsteinlegung 1979. Wir werden künftig pro Jahr über 600.000 E-Antriebe produzieren – parallel zur anhaltend hohen Produktionsauslastung mit Diesel- und Benzinmotoren. Bis 2030 wird rund die Hälfte unserer 4.400 Beschäftigten im Bereich der Elektromobilität tätig sein. Das ist auch ein enorm wichtiger Schritt, um die Arbeitsplätze hier am BMW Group Standort Steyr langfristig abzusichern.
Die erste Vorserienproduktion für unsere E-Antriebe wird im Sommer 2024 anlaufen, das ist in nicht einmal zwei Jahren. Die Serienproduktion startet dann im Herbst 2025. Das ist ein wichtiger Beitrag für die Zukunft unseres Werks. Durch den umfassenden Einstieg in die E-Mobilität können wir das Produktionsniveau absichern. Das hilft uns auch die Anzahl der Beschäftigten langfristig stabil zu halten. So sichern wir attraktive Arbeitsplätze – auch für die nächsten Generationen! Mit unseren E-Antrieben aus CO2-neutraler Produktion werden wir ab 2025 die besten Voraussetzungen für CO2-neutrale Mobilität schaffen.”
Frank Weber (Mitglied des Vorstands der BMW AG, Entwicklung): “Wir stärken den Standort Steyr, indem wir die Kompetenzen für die elektrische Antriebstechnologie weiter ausbauen. Erstmals wird eine komplett neue E-Antriebsmaschine hier in Österreich entwickelt.”
Dipl.-Ing. Josef Honeder (Entwicklungsleiter am BMW Group Standort Steyr): “Dieser neue Antrieb wird künftig unter anderem die Fahrzeuge der BMW M GmbH zu elektrischen Höchstleistungen bringen. Bereits heute ist ein Drittel unserer 700 Entwickler im Bereich der E-Mobilität tätig. Bis 2030 wird dieser Anteil auf rund 90 Prozent steigen.”
