Emotionen spielen bei fast jedem Autokauf eine Rolle, aber im Fall des neuen BMW M2 (G87) sind sie der vielleicht wichtigste Antrieb überhaupt: Vernunft allein dürfte nur selten den Ausschlag dafür geben, sich einen kompakten Zweitürer mit rund 450 PS vor die Tür zu stellen. Entsprechend wichtig ist auch der Sound des Kompaktsportlers, denn natürlich trägt neben dem Fahrverhalten auch der Klang des Verbrennungsmotors wesentlich zum emotional aufgeladenen Fahrerlebnis bei. Einen ersten Eindruck davon liefert ein kurzes Video, das wir von unserer ersten Testfahrt auf dem Salzburgring mitbringen konnten.
Zu hören ist der aus dem aktuellen M3 (G80) sowie den M4-Modellen (G82, G83) bekannte Biturbo-Reihensechszylinder S58 unter Volllast auf den langen Geraden der Rennstrecke, wobei wir (nach der ersten Schikane) auch Aufnahmen aus dem Innenraum bieten können. Dass der Motor an Bord des BMW M2 (G87) offiziell etwas schwächer als in den großen Brüdern unterwegs ist, schadet dem Erlebnis dabei kein bisschen: Die Faszination eines M2 geht nur zu einem geringen Teil von reiner Längsdynamik aus – und mit Blick auf ein Leistungsniveau von rund 450 PS kann von Schwäche sowieso nur sehr eingeschränkt die Rede sein, auch wenn M3 und M4 gemäß ihrer Stellung noch etwas stärker sind.
Da der BMW M2 2023 zunächst ausschließlich in seiner Basis-Variante angeboten wird, liegen Spekulationen bezüglich eines Competition-Modells und noch schärferer Varianten für eine spätere Phase des Lebenszyklus natürlich auf der Hand. M-typisch werden sich die Modifikationen dabei nicht auf eine reine Leistungssteigerung beschränken, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit stellen die aktuell rund 450 PS nicht für alle kommenden G87-Varianten das Ende der Fahnenstange dar. Dass der Motor wesentlich mehr Potenzial hat, ist hinlänglich bekannt: An Bord von M3 und M4 kommt er bereits in Ausbaustufen mit 480, 510 und seit kurzem sogar 550 PS zum Einsatz.
Während kommende Varianten wie ein BMW M2 Competition (G87) zugunsten maximaler Performance auf den für das Basis-Modell erhältlichen Handschalter verzichten könnten, dürfte auch bei stärkeren Varianten am Hinterradantrieb festgehalten werden. Beim Sprint von 0 auf 100 wird der M2 mit seiner Fokussierung auf zwei angetriebene Räder zwar nicht an diverse Allradler herankommen, aber für die tatsächliche Zielgruppe spielt diese Disziplin ohnehin eine vollkommen untergeordnete Rolle.