Strenge Vorschriften, hohe Bußgelder und ein Nachbarland mit Freigegeben-Schild können die pulsierende Schweizer Tuning-Szene nicht stoppen: Ein weiteres Beispiel dafür liefert DS automobile & autowerke anhand eines BMW X6 M (F96), der mit zahlreichen Hamann-Teilen verfeinert wurde. Unumstrittenes Highlight sind dabei die 23 Zoll großen Leichtmetallräder im Hamann Anniversary Evo Design, mit Lackierung im Farbton Hyper Silver und 315er-Bereifung rundum – damit sind selbst die massiven Radkästen des X6 M mehr als satt ausgefüllt. Das Power-SUV-Coupé trägt außerdem die ab Werk verfügbare Individual-Lackierung Dravitgrau metallic. Je nach Lichteinfall scheint die Farbe sehr unterschiedlich und beschert dem Fahrzeug ein Aussehen, das so schnell sicher nicht langweilig wird.
Die obligatorische Tieferlegung fehlt dem gezeigten BMW X6 M Competition ebensowenig wie ein Hamann Frontspoiler, der die aggressive Front noch etwas näher an den Asphalt. bringt. Dabei ist der X6 M in den Augen mancher Betrachter schon ab Werk nicht mehr gesellschaftskonform und hat Anpassungen am Design kaum mehr nötig. Das Auto will auffallen und kümmert sich nicht darum, ob der Anblick jedem Betrachter gefällt oder nicht. Die technischen Eckdaten passen zu diesem Anspruch: Der intern S63 genannte V8-Biturbo mit 4,4 Litern Hubraum und maximal 625 PS sowie 750 Newtonmetern Drehmoment jagt den 2,4-Tonner im Idealfall in nur 3,8 Sekunden auf Tempo 100 und optional weiter bis zu abgeregelten 290 km/h.
Dass der BMW X6 M damit die Performance ehemaliger Sportwagen liefert, kann nicht jeden über seinen verschwenderischen Umgang mit fossiler Energie hinwegsehen lassen: Mit einem WLTP-Verbrauch von mehr als 13 Litern auf 100 km bei wohlgemerkt defensiver Fahrweise wird der Tankstellenbesuch zur Regel. Klar ist aber auch: Nicht nur die Kunden auf dem Hauptmarkt USA lassen sich die Freude am Fahren von diesem Thema nicht vermiesen.
Und auch in der Schweiz scheint der BMW X6 M Competition seine Abnehmer zu finden, eng gestrickte Straßenverkehrsordnung hin oder her: Ein langsames Vorfahren mit bollerndem V8 und brutaler Optik inklusive 23-Zöllern hat ohne Frage auch seinen Reiz. Dass man dabei die meiste Zeit meilenweit vom fahrdynamischen Potenzial des Fahrzeugs entfernt bleiben muss, gilt schließlich nicht nur in der Schweiz.
(Fotos: DS automobile & autowerke)