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Automatik für alle: Zwangspause für alle MINI-Handschalter

Kleinwagen zählen zu den letzten Segmenten, in denen Handschalter auch im Jahr 2022 noch einen relevanten Anteil an den Verkaufszahlen haben. Zwar spielen auch bei MINI die Automatikgetriebe eine immer wichtigere Rolle und sind in manchen Baureihen bereits dominierend, aber manuelle Getriebe waren für viele Kundinnen und Kunden schon beim Blick auf den Preis weiterhin eine attraktive Option: Während der Aufpreis für die Automatik bei größeren und teureren Autos oft nicht die entscheidende Rolle spielt, ist der spürbar niedrigere Einstiegspreis bei einem Kleinwagen durchaus ein Argument. Wie die britische Autocar.co.uk erfahren hat, sind manuelle MINIs derzeit aber nicht mehr verfügbar – und es ist auch nicht ausgeschlossen, dass aus der Pause ein dauerhafter Abschied wird.

Hintergrund der Produktions-Unterbrechung für Handschalter bei MINI ist nicht nur die allgemeine Chip- und Halbleiter-Krise, sondern auch der Krieg in der Ukraine. Fehlende Zulieferer-Teile und steigende Preise machen laut einem Sprecher eine Reduzierung der Angebotspalette erforderlich. Um den Varianten-Reichtum an einer der größten denkbaren Stellschrauben zu reduzieren, werden sämtliche Handschalter aus dem Programm genommen und nur noch Automatikgetriebe verbaut. Im deutschen Konfigurator wird die in Großbritannien bereits umgesetzte Verschlankung der Modellpalette noch nicht sichtbar, aber das dürfte nur eine Frage der Zeit sein.

Durch den Entfall des manuellen Sechsgang-Getriebes wird der Preis zahlreicher Modelle um 1.800 Euro ansteigen. Im Fall des MINI 3-Türer (F56 LCI) klettert der Grundpreis durch die Pflicht zum Automatikgetriebe von 22.050 auf 23.850 Euro, das entspricht einer Erhöhung um mehr als acht Prozent. Nicht von der indirekten Preiserhöhung betroffen sind lediglich die Elektroautos und Plug-in-Hybride der Marke, denn diese waren schon bisher nicht mit manuellem Getriebe erhältlich.

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