Die Serie von Verwechslungen des öffentlichen Verkehrsraums mit Rennstrecken reißt nicht ab. In Hersbruck wurde die Polizei vor wenigen Tagen Zeuge eines Rennens, bei dem drei Fahrzeuge innerorts und auf Landstraßen mit bis zu 180 km/h unterwegs waren. Wie die Fotos der Polizei Mittelfranken zeigen, waren die drei vermeintlichen Rennfahrer mit einem BMW 3er der Generation F30, einem Seat Leon und einem eigentlich in einer ganz anderen Performance-Liga spielenden Mercedes-AMG GT unterwegs.
Das ungleiche Trio fiel einer Polizei-Streife aufgrund sichtbar überhöhter Geschwindigkeit in der Ortschaft Pommelsbrunn ins Auge, weshalb sofort die Verfolgung aufgenommen wurde. Von den Tempolimitis hielten die drei Fahrer dabei aber offenbar sehr wenig, denn sie fuhren mit bis zu 180 km/h weiter und konnten erst im Ort Weigendorf eingeholt werden. Genug hatten die Herren aber noch lange nicht, denn gestoppt wurden sie erst mit Unterstützung weiterer Polizisten in Sulzbach-Rosenberg. Insgesamt erstreckte sich die Verfolgung also auf rund 20 Kilometer, wobei aufgrund der späten Uhrzeit zum Glück keine anderen Verkehrsteilnehmer konkret gefährdet wurden.
Die Quittung für ihre Fahrweise erhielten die drei Fahrer unmittelbar und mit der vollen Härte des Gesetzes: Alle drei durften nicht nur ihre Führerscheine an Ort und Stelle abgeben, auch die Fahrzeuge sind sie erst einmal los. Nachdem die Polizisten Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft gehalten hatten, wurden die drei für das illegale Rennen genutzten Fahrzeuge direkt beschlagnahmt und mit Hilfe von drei Abschlepp-Transportern aus dem Verkehr gezogen.
Wie immer in vergleichbaren Fällen soll auch dieser Vorfall als Erinnerung daran dienen, dass der öffentliche Straßenverkehr nicht der richtige Ort für “Autorennen” ist. Bei aller Liebe zu schnellen Fahrzeugen und zur Freude am Fahren darf diese natürlich nur dort ausgelebt werden, wo keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet werden können – anderenfalls ist der Verlust von Führerschein und Fahrzeug noch eine der angenehmeren möglichen Konsequenzen, denn ganz sicher möchte kein Autofahrer vollkommen vermeidbar verletzte oder gar getötete Menschen auf dem Gewissen haben.
(Fotos & Infos: Polizei Mittelfranken)