Im August 2022 debütiert mit dem BMW X7 M60i (G07 LCI) nicht nur ein neues M Performance-Modell, auch der neue V8-Biturbo S68 geht hier erstmals an den Start. Eine Premiere ist auch, dass mit der stärksten Variante des BMW X7 Facelift erstmals ein Achtzylinder das Kürzel 60 tragen darf – bisher gab es diese Zahl nur für den 7er mit Zwölfzylinder (M760Li) oder für den extrem leistungsstarken Elektroantrieb des BMW iX M60. Gleichzeitig liefern uns die Fotos den vorerst einzigen Eindruck vom überarbeiteten X7 mit M Sport-Paket. Absoluter Hingucker sind natürlich auch in diesem Fall die horizontal geteilten Split Headlights, die sich das X7 Facelift mit anderen Luxus-Neuheiten wie 7er, i7 und XM teilt, die aber durch die schwarze Fortsetzung in der Frontschürze des M-Pakets nochmals aggressiver wirken als beim regulären X7. Bei Nacht setzen die beleuchteten Iconic Glow-Nieren einen weiteren auffälligen Akzent.
Durchaus berechtigt ist allerdings die Frage, warum der BMW X7 M60i nicht länger als M50i vermarktet wird: Auf den ersten Blick gibt es genau wie bisher 530 PS, die zwischen 5.500 und 6.000 U/min anliegen und auch das maximale Drehmoment von 750 Newtonmeter steht wie bisher zwischen 1.800 und 4.600 U/min zur Verfügung. Dass der der V8-Motor mit der internen Bezeichnung S68 an Bord des M Performance-X7 dennoch noch souveräner wirken soll, verdankt er der Mild-Hybridisierung per integriertem 48-Volt-Bordnetz: Zwar klingen die 9 kW oder 12 PS des direkt ins Getriebe integrierten Kurbelwellen-Startergenerators mit Blick auf die Systemleistung wenig beeindruckend, aber die permanent verzögerungsfrei anliegenden 200 Newtonmeter Drehmoment versprechen dann doch ein noch spontaneres Ansprechen.
Bei klassischen Quartett-Fahrleistungen wie dem Sprint von 0 auf 100 oder der Höchstgeschwindigkeiten sind derartige Feinheiten allerdings nicht erkennbar: Es bleibt bei 4,7 Sekunden für den Standardsprint und elektronisch begrenzten 250 km/h Endgeschwindigkeit. Wirklich neu ist allerdings der zylinderbankübergreifende Abgaskrümmer (ZÜK), den wir erstmals im Vierzylinder B48 gesehen haben und der vor allem thermodynamische Vorteile mit sich bringt. Hieraus ergeben sich niedrigere Emissionen, die Chance zur Einhaltung der Euro-7-Anforderungen – und somit nichts Geringeres als die Lebensversicherung für den Achtzylinder, der genau wie alle anderen Motoren immer strengere Abgas-Vorschriften in aller Welt erfüllen muss.
Das S im Namen des S68, ein klarer Hinweis auf eine Überarbeitung durch die M GmbH, verdient sich der Biturbo-V8 unter anderem mit einer externen Ölkühlung, einem verstärkten Kurbeltrieb, einer weiterentwickelten TwinPower Turbo-Aufladung mit banksymmetrischen Ladern und Schubumluftventil sowie einer leistungsstärkeren Ölpumpe.
Neben dem stärkeren Antrieb erhalten M60i-Kunden auch eine M-spezifische Fahrwerksabstimmung, die immer auf dem für schwächere Varianten optionalen Fahrwerks-Paket Executive Drive Pro inklusive Wankstabilisierung aufbaut. Wem die im Grundpreis von 127.200 Euro enthaltenen 21-Zöller nicht genügen, kann gegen Aufpreis erstmals bis zu 23 Zoll große Räder ab Werk erhalten.
Auch optisch grenzt sich der BMW X7 M60i wesentlich stärker als bisher von einem regulären X7 mit M Sport-Paket ab: Exklusive Details von der Lackierung in Marina Bay Blau über ein M-Badge an den Nieren und die M-Außenspiegel bis hin zur Abgasanlage mit vier optisch getrennten Endrohren weisen deutlich auf das Topmodell mit Achtzylinder hin. Wer will, kann das selbstbewusste Paket mit dem 50-Jahre-BMW-M-Jubiläums-Logo abrunden.