Während für BMW USA derzeit noch Wachstum möglich ist, zeigt die Tendenz in Deutschland klar nach unten: Nachdem die ersten beiden Monaten für den Gesamtmarkt noch gut gelaufen sind, meldet das Kraftfahrtbundesamt für den März 2022 einen deutlichen Rückgang um 17,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch BMW ist dabei keine Ausnahme und landet mit 19.804 Neuzulassungen 15,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Noch deutlicher fällt das Minus bei Mercedes aus, denn die Schwaben liegen sogar 26 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Als Ausnahme im deutschen Premium-Trio darf sich Audi über ein geringes Minus von 2,2 Prozent freuen, womit die Ingolstädter fast auf Vorjahresniveau unterwegs sind.
Zu den Hintergründen des deutlich schrumpfenden Absatzes vieler Marken sind die Produktions-Schwierigkeiten, mit denen eine Vielzahl von Autobauern seit längerer Zeit zu kämpfen haben. Zur längst nicht überwundenen Chip- und Halbleiter-Krise kommt seit Ende Februar auch noch der Krieg in der Ukraine hinzu, der einige Zulieferer direkt betroffen hat und sich auch auf die Verfügbarkeit und Preise wichtiger Rohstoffe und Materialien auswirkt. Viele Autobauer haben hierauf mit deutlichen Preis-Anpassungen reagiert, auch BMW hat die Preise zahlreicher Modelle praktisch über Nacht deutlich erhöht und damit im Fall des bisher sehr beliebten X5 xDrive45e sogar die Möglichkeit zur BAFA-Förderung verloren.
Da BMW Deutschland auch schon in den ersten beiden Monaten unter dem Vorjahr geblieben war, fällt auch die Bilanz für das erste Quartal ernüchternd aus: 50.245 Einheiten entsprechen einem deutlichen Rückgang um 11,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der Gesamtmarkt ging im Vergleich dazu nur um 4,6 Prozent zurück. Auch die direkten Konkurrenten sind besser durch das erste Quartal 2022 gekommen: Mercedes kommt auf 57.602 Neuzulassungen und liegt 7,6 Prozent unter Vorjahr, Audi steigerte sich sogar um 4,2 Prozent und kommt laut KBA auf 53.036 Einheiten. Dass auch MINI mit 11.036 Neuzulassungen 0,4 Prozent im Plus ist, dürfte für die Verantwortlichen in München ein eher schwacher Trost sein.
Über den weltweiten Absatz in Q1 2022 wird die BMW Group in wenigen Tagen berichten.
(Grafiken & Infos: KBA)