Seit der offiziellen Ankündigung des BMW M3 Touring (G81) steigt die Vorfreude von Kombi-Fans kontinuierlich an: Endlich bringt die M GmbH den heiß ersehnten Alltags-Sportler, der maximale Fahrdynamik mit dem großzügigeren Platzangebot und den 1.500 Liter Laderaum des 3er Touring (G21) kombiniert. Nicht wenige fragen sich dabei aber auch, wieso es eigentlich so lange gedauert hat und warum die M GmbH erst die sechste M3-Generation nutzt, um den Kombi in die Tat umzusetzen. Antworten darauf liefert ein rund neunminütiges Video, das uns spannende Einblicke in den nicht immer einfachen Weg zum grünen Licht für den BMW M3 Touring liefert.
Ein unterhaltsames Detail ist der erste interne Rufname des Fahrzeugs: Offenbar in Anspielung auf die “Bielefeld-Verschwörung” rund um die angebliche Nichtexistenz der Stadt und das Wissen darum, dass es sie eben doch gibt, wurde der BMW M3 Touring von den wenigen involvierten Personen “Bielefeld” genannt. Erst später konnte das auf der Hand liegende Kürzel “G81” verwendet werden, aber vermutlich wird der Kombi bei seinen Liebhabern ab jetzt immer mit der ostwestfälischen Großstadt verbunden sein, die es laut diversen Erzählungen eigentlich gar nicht gibt.
Abgesehen von der nur am Rande erwähnten Bielefeld-Thematik erfahren wir noch einige weitere spannende Details aus den frühen Tagen des ersten BMW M3 Touring. Die seit Jahrzehnten aufgeschobene Idee wurde offenbar erstmals nach Testfahrten in Skandinavien ernsthaft diskutiert, bevor in Garching tatsächlich mit dem Aufbau eines ersten Showcars begonnen wurde. Hauptzweck dieses Fahrzeugs war es, die Entscheider in Garching von der Realisierbarkeit und der brachialen Optik des Power-Kombis zu überzeugen – bevor diese das Thema schließlich im Münchner Vierzylinder auf den Tisch bringen mussten, um auch dort Grünes Licht zu erhalten.
So entstand auf Basis eines ausgedienten G80-Prototyoen und eines ausrangierten 3er Touring (G21) ein erstes Showcar, das wie ein Teile-Puzzle zusammengesetzt wurde: Während die Front bis zur B-Säule einfach von der M3 Limousine übernommen werden konnten, gab es ab der C-Säule größere Herausforderungen. Hier musste nicht nur die deutlich weitere G80-Spurweite mit der G21-Karosserie harmonisiert werden, auch zusätzliche Verstrebungen im Unterboden für mehr Steifigkeit und eine erste Heckschürze verlangten nach individuellen Lösungen, damit die Anschlüsse zu den Seitenwänden und zur Heckklappe ein harmonisches Bild ergeben konnten.
Was genau bei all den Mühen herausgekommen ist, wird die M GmbH im Sommer 2022 offiziell enthüllen. Schon jetzt ist klar, dass sich neben typischen M3-Fans auch der eine oder andere Sammler darum bemühen wird, ein Exemplar des ersten M3 Touring zu ergattern.