Künstliche Intelligenz und lernende Maschinen werden in den nächsten Jahren so gut wie alle Bereiche unseres Lebens verändern. Schon heute spielt KI in der Automobil-Produktion eine wichtige Rolle, denn eine ebenso flächendeckende wie hochpräzise Qualitätssicherung für tausende täglich gebaute Fahrzeuge war noch nie so gut realisierbar wie heute. Was früher Heerscharen entsprechend qualifizierter Menschen mit teurer Messtechnik erforderlich gemacht hätte, kann heute zu einem großen Teil von hochauflösenden Kameras und Künstlicher Intelligenz erledigt werden. Bei BMW wurde unter dem Kürzel Sordi (Synthetic Object Recognition Dataset for Industries) ein Datensatz aufgebaut, der nun veröffentlicht wurde und so auch für andere an KI interessierte Unternehmen zum Datenschatz wird.
Herzstück des Sordi-Pakets sind mehr als 800.000 fotorealistische Bilder, die in 80 Klassen unterteilt sind und anhand derer eine KI / AI (Künstliche Intelligenz bzw. Artificial Intelligence) lernen kann, welche der fotografierten Zustände in Ordnung sind und in welchen Fällen Nachbesserungen oder zumindest eine erneute Prüfung durch einen Menschen erforderlich sind. Die synthetisierten Aufnahmen mit integrierten Labeln können als Trainings-Grundlage für neue KI-Anwendungen genutzt werden und eignen sich auch für die sogenannte No-Code AI, die sich für weniger komplexe Anwendungsfälle eignet und mit vergleichsweise geringem Aufwand ebenfalls erstaunliche Ergebnisse liefern kann.
Der nun zur Veröffentlichung bestimmte Sordi-Datensatzes wurde von der BMW Group gemeinsam mit Microsoft, NVidia und idealworks erarbeitet. Er ist nicht weniger als der weltweit größte Referenz-Datensatz für KI-Anwendungen im Bereich Produktion. Bei der BMW Group werden die Daten unter anderem im Zusammenhang mit dem NVidia Omniverse genutzt, das eine exakte Planung und Simulation ganzer Automobilwerke mit unzähligen Einzelprozessen erlaubt.
Die Veröffentlichung des Datensatzes für IT-Entwickler ist ein Teil der Bemühungen der BMW Group zur Demokratisierung Künstlicher Intelligenz. Interessierte finden unter github.com/bmw-innovationlab alle weiteren Informationen.
Michele Melchiorre (Leiter BMW Group Produktionssystem, Planung, Werkzeug-und Anlagenbau): “Künstliche Intelligenz wird bereits seit 2019 bei der BMW Group eingesetzt und in unterschiedlichen Applikationen in unseren Werken produktiv in der Qualitätssicherung genutzt. Der neue, synthetische Datensatz SORDI erlaubt das wesentlich schnellere Training von KI-Modellen und dient damit der signifikanten Steigerung der Kosteneffizienz von KI in der Produktion.”
