Ob die Asphalt-Performance von Geländewagen und SUV eine Rolle spielt oder nicht, zählt seit Jahren zu den vieldiskutierten Fragen an diversen Auto-Stammtischen. Unstrittig ist wohl, dass selbst ausgewiesene Geländewagen wie der Land Rover Defender oder die Mercedes G-Klasse wesentlich häufiger auf Asphalt als in tatsächlich anspruchsvollem Gelände bewegt werden, was auch Entwicklungen wie den Mercedes-AMG G 63 oder einen Jeep Wrangler mit V8-Triebwerk in gewisser Weise rechtfertigt. Im jüngsten Vergleich von Mat Watson für CarWow sehen wir nun gleich vier Offroader mit Achtzylinder im direkten Wettstreit, wobei der BMW X7 M50i die Flaggen des SUV-Segments hoch hält und trotz durchaus überzeugender Gelände-Eigenschaften sicher die bei dieser Auswahl schlechteste Option für Hardcore-Offroad-Touren wäre.
Im Gegenzug punktet der BMW X7 als einziger Siebensitzer im Vergleich mit hohem Alltagsnutzen und Komfort. Dennoch liegt auf der Hand, dass der Bayer eine andere Zielgruppe anspricht als die drei waschechten Geländewagen, gegen die er hier antritt. Das zeigt sich auch beim Preis, denn der X7 bleibt aus britischer Sicht das einzige Modell im Quartett mit einem Grundpreis unter 100.000 Pfund. In Deutschland kann von einem fünfstelligen Preis allerdings nicht die Rede sein: Für einen BMW X7 M50i müssen aktuell mindestens 119.200 Euro nach München überwiesen werden.
Beim Drag-Race zeigt sich, dass der BMW X7 M50i im Gegenzug zu seinen (relativen) Schwächen im Gelände (relative) Vorteile bei der Fahrdynamik bietet. Mit seinen 530 PS bewegt er sich auf Augenhöhe mit dem V8-Kompressor des Land Rover Defender V8, bleibt aber relativ weit von der Leistung des Mercedes-AMG G 63 entfernt: Die G-Klasse kommt mit 585 PS und beschleunigt laut Werksangabe in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 – zwei Zehntel schneller als der derzeit stärkste X7. Was davon in der Praxis übrig bleibt, zeigen die verschiedenen Rennen auf der Landebahn.
Zumindest optisch neu gemischt werden die Karten schon bald, denn das BMW X7 Facelift 2022 steht unmittelbar bevor. Erlkönig-Fotos haben bereits deutlich gezeigt, dass der Bayer danach mit horizontal geteilten Split Headlights antreten wird. Möglicherweise kommt dann auch der neue BMW-V8 S68 im X7 zum Einsatz.
Übrigens: Wer mit dem X7 in schweres Gelände will, erhält bei Manhart einen durchaus extremen Umbau mit 650 PS, Stollenreifen und einigen weiteren Offroad-Optimierungen.