Wer sich ein wenig mit exklusiven Autos auskennt, denkt bei Wiesmann immer auch an BMW. Im Fall des neuen Project Thunderball könnten die Dülmener allerdings erstmals auf einen Verbrennungsmotor aus München verzichten – denn der Roadster kommt allem Anschein nach als Elektroauto auf den Markt! In einem ersten Teaser-Video auf der offiziellen Wiesmann Facebook-Seite sehen wir den offenbar als Zweisitzer konzipierten Sportwagen mit Stoffverdeck bei Testfahrten in verschneiter Umgebung, vom Antrieb ist dabei aber nichts zu hören und auch sichtbare Endrohre fehlen Wiesmann-untypisch völlig. Gegenüber Carscoops.com bestätigte ein Wiesmann-Sprecher schließlich, dass es sich bei Project Thunderball tatsächlich um einen Elektro-Roadster handeln wird.
Trotz starker Tarnung zeigen die von Wiesmann selbst veröffentlichten Erlkönig-Fotos deutlich, dass sich die Freunde des Dülmener Retro-Ansatzes auf einen Bilderbuch-Roadster freuen dürfen: Die Seitenansicht zeigt schon jetzt Proportionen, die von einer extrem langen Motorhaube und einem relativ kurzen Heck geprägt sind, von hinten erinnern die muskulös ausgeformten hinteren Radhäuser und die runden Rückleuchten an das Retro-Design früherer Wiesmann-Modelle. Dass es bei einem Elektro-Roadster keine technische Notwendigkeit für eine lange “Motorhaube” gibt, führt also offenbar nicht zu Kompromissen beim Design.
Details zum Elektro-Antrieb des Wiesmann Thunderbolt sind bisher nicht bekannt, eine Zusammenarbeit mit BMW wäre aber theoretisch auch in diesem Fall denkbar. Bereits offiziell bestätigt ist die Fortsetzung der in den 90er-Jahren begonnenen Kooperation für das Wiesmann Project Gecko, das parallel zum Thunderbolt entwickelt wird und sich mit einer Variante des V8-Biturbo-Triebwerks der BMW M GmbH an die Liebhaber klassischer Performance-Verbrenner richtet.
Keine Überraschung wäre es, wenn Wiesmann das technisch sehr unterschiedliche Duo mit auf den ersten Blick relativ vergleichbaren Fahrleistungen anbieten würde. Da wir für den V8-Benziner von über 600 PS ausgehen dürfen, wären dann auch beim Elektro-Wiesmann mehr als 500 PS gesetzt. Entsprechende Details wollen die Dülmener, die sich seit wenigen Jahren in Besitz der britischen Brüder Roheen und Sahir Berry befinden, schon in den nächsten Monaten veröffentlichen.
(Erlkönig-Fotos: Wiesmann)