Ukraine-Krieg: BMW stoppt Russland-Exporte, Produktion vielerorts beeinträchtigt

News | 1.03.2022 von 8
Flagge der Ukraine (via pixabay)

Der Krieg in der Ukraine wirkt sich nicht nur auf das Leben der Menschen im zweitgrößten Land Europas sowie die Sicherheit auf dem Kontinent und …

Der Krieg in der Ukraine wirkt sich nicht nur auf das Leben der Menschen im zweitgrößten Land Europas sowie die Sicherheit auf dem Kontinent und der ganzen Welt aus, auch zahlreiche Industriezweige und Unternehmen sind direkt oder indirekt von dem bis vor wenigen Tagen für undenkbar gehaltenen Konflikt betroffen. Wir bemühen uns seit Tagen um ein klares Bild bezüglich der Auswirkungen auf die BMW Group, die die Situation seit Tagen intensiv analysiert und bewertet. Nun ist klar und offiziell bestätigt, was sich in gewisser Weise bereits angedeutet hatte: BMW stoppt den Export von Neuwagen nach Russland und hält auch die Produktion im Werk Kaliningrad an.

Beide Maßnahmen lagen seit Tagen auf dem Tisch, leicht machte man sich die Entscheidung im Münchner Vierzylinder aber offenbar nicht. Klar scheint schon jetzt, dass der von Vladimir Putin befohlene Angriffskrieg gegen die Ukraine massive Auswirkungen auf die geopolitische Situation der nächsten Jahre haben und das Marktumfeld von Unternehmen aller Branchen beeinflussen wird. Die über 40.000 Neuwagen, die BMW in den letzten Jahren in Russland verkauft hat, sind angesichts des unvorstellbaren Leids der Menschen in der Ukraine ein zu vernachlässigender Faktor. "

Neben den Auswirkungen auf die direkt am Krieg beteiligten Länder, also einerseits die Ukraine und andererseits Russland und Belarus, wirkt sich der Konflikt auch auf die Produktion der BMW Group in Deutschland und Europa aus. Weil die Werke wichtiger Zulieferer, unter anderem für Kabelbäume, in der Ukraine sitzen und derzeit aus naheliegenden Gründen keine Teile liefern können, geraten auch hierzulande die Just-in-Time und Just-in-Sequence-Prozesse aus den Fugen. In den Werken München, Dingolfing, Oxford und Steyr wird die Produktion nächste Woche ruhen.

Vieles spricht dafür, dass die Produktion auch in den nächsten Wochen an zahlreichen Standorten gestoppt oder zumindest phasenweise heruntergefahren werden muss. Welche Folgen der Krieg außerdem haben wird, weiß derzeit noch niemand.

Wer den vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine helfen will, hat dazu zahlreiche Möglichkeiten. Beispielhaft wollen wir an dieser Stelle die folgenden Spendenseiten verlinken:

 

Das Statement der BMW Group zur Situation:

Die BMW Group verurteilt die Aggressionen gegenüber der Ukraine und verfolgt mit großer Besorgnis und Betroffenheit die Entwicklungen. Als global agierendes Unternehmen steht die BMW Group für ein friedliches Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen in aller Welt – tagtäglich und an allen Standorten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BMW Group sind in Gedanken bei allen Menschen, die in diesem Krieg Leid und Verlust erfahren müssen. Wir unterstützen die betroffenen Menschen mit einer ersten Sofortmaßnahme für eine internationale Hilfsorganisation der Vereinten Nationen. Zudem engagieren sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vielfältiger Art.

Die Lage in der Kriegsregion bleibt unübersichtlich. Die von der Politik beschlossenen Sanktionen tragen wir ausdrücklich mit. Aufgrund der aktuellen geopolitischen Situation stellen wir bis auf Weiteres unsere lokale Produktion und den Export für den russischen Markt ein. Wir bewerten kontinuierlich die Situation und mögliche Folgen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unser Unternehmen und prüfen weitere Maßnahmen.

 

(Foto der Ukraine-Flagge: Pixabay)

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