Auf der Suche nach mehr als 500 PS in einem viertürigen Mittelklasse-Modell bietet BMW derzeit zwei Optionen, die sich in vielerlei Hinsicht grundlegend unterscheiden – und doch auch einige Gemeinsamkeiten haben. Mat Watson von CarWow hat BMW i4 M50 und BMW M3 Competition (G80) nun gegeneinander antreten lassen und liefert damit zumindest Antworten darauf, welches der beiden Konzepte bei maximaler Beschleunigung auf gerader Strecke die große Doppel-Niere vorn hat.
Obwohl die beiden Viertürer einige Gemeinsamkeiten haben, liegt der Fokus meist auf den Unterschieden: Während der BMW M3 Competition (G80) seine Unvernunft geradezu zelebriert und in jeder Situation möglichst laut und betont wild sein will, ist der BMW i4 M50 eher ein Understatement-Liebhaber. Wer möchte, kann im Elektroauto beinahe lautlos, sehr komfortabel und insgesamt sehr entspannt lange Strecken absolvieren – und dennoch steht jederzeit die enorme Kraft von 544 PS und 795 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung und wartet nur darauf, die Köpfe der Insassen scheinbar aus dem Nichts gegen die Kopfstützen zu drücken. Die beinahe aggressive Agilität des M3 kann und will der i4 dabei in keiner Situation bieten.
Aufgrund des großen Lithium-Ionen-Akkus im Unterboden schafft der BMW i4 fast 600 Kilometer zwischen zwei Ladestopps, aber natürlich trägt der Hochvoltspeicher auch entscheidend zum hohen Gesamtgewicht bei. Mehr als 2,2 Tonnen Leergewicht sind gerade bei der Beschleunigung aus dem Stand ein nicht von der Hand zu weisender Nachteil und auch wenn der aktuelle BMW M3 (G80) im Vergleich zu seinen Vorgängern ebenfalls kein Leichtgewicht ist, ist er mit 1.730 Kilogramm Leergewicht (gemäß DIN) rund eine halbe Tonne leichter als das Elektroauto.
Die grundverschiedenen Charaktere der beiden Fahrzeuge dürften dafür sorgen, dass kaum ein Kunde länger zwischen den beiden Alternativen schwanken dürfte: Auch wenn beide mit über 500 PS in knapp unter vier Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen können, sorgt die Art und Weise der Performance-Show und der dabei auch an Außenstehende gesendeten Botschaften für eine völlig andere Zielgruppe.