Ohne den Eiskanal in Yanqing hätten die deutschen Wintersport-Fans bei den Olympischen Spielen in Peking 2022 wesentlich weniger zu jubeln gehabt: Unglaubliche 9 der 12 deutschen Gold-Medaillen wurden von unseren Bob-, Rennrodel- und Skeleton-Sportlern errungen – weshalb zumindest ein Teil des goldenen Glanzes auch auf BMW fällt, denn der Autobauer aus München ist seit Jahren Technologiepartner des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland (BSD), der für die Jagd durch den Eiskanal verantwortlich ist.
Einer der Schlüssel für die deutsche Dominanz im Eiskanal von Yanqing – nur eine einzige Goldmedaille ging nicht an den BSD – könnte der komplexe Simulator gewesen sein, mit dem sich die deutschen Sportler virtuell auf die Bahn einspielen und verschiedene Linien und Geschwindigkeiten ausprobieren konnten. Hierfür wurde der Simulator von BMW Motorsport eigens für die Nutzung mit dem Bob angepasst.
Ähnlich wichtig waren möglicherweise die High-Tech-Bauteile, die BMW-Experten im 3D-Drucker gefertigt haben und die ihren Anteil bei der Jagd nach den entscheidenden Hundertstel-Sekunden gehabt haben dürften: Die deutschen Sportler traten mit eigens entwickelten Spikes aus Materialien wie Titan und Inconel an, die trotz optimaler Traktion rund 20 Prozent leichter als herkömmliche Spikes sind. Weiterer Vorteil: Durch die Fertigung im 3D-Drucker konnte für jede Sportlerin und jeden Sportler ein optimal passendes Spike-Design erprobt und angefertigt werden.
Auch die Rennrodel-Fahrer haben sowohl im Vorfeld als auch während der Wettkämpfe in Peking Unterstützung von BMW erhalten. Dabei ging es vor allem um die Optimierung der Schienen-Gestaltung und der davon abhängigen Linienwahl, die sich oft von Athlet zu Athlet unterscheidet. Auch hierbei kamen Analyse- und Berechnungs-Methoden zum Einsatz, die normalerweise von den Simulations-Experten bei BMW Motorsport genutzt werden.
Mit Blick auf die seit vielen Jahren andauernde Zusammenarbeit ist klar, dass den deutschen Wintersportlern auch bei BMW sehr fest die Daumen gedrückt wurde – und auch die Freude über den Medaillen-Regen dürfte bei vielen am Projekt beteiligten noch etwas größer als bei anderen Wintersport-Fans gewesen sein.
Julian von Schleinitz (Rennrodel-Juniorenweltmeister, Data Scientist bei der BMW Group und Projektleiter BMW-BSD-Technologietransfer): “Die datengestützte Optimierung des Fahrzeugs ist bei BMW sowohl im Automobilbau als auch im Motorsport ein Erfolgsgarant. Diese Methoden haben wir auf den Bob- und Schlittensport übertragen und für diese Disziplinen ganz neue Möglichkeiten geschaffen. Zusammen mit dem ebenfalls im Automobilbau erforschten 3D-Druckverfahren mit Materialen, wie sie auch in Raketentriebwerken zum Einsatz kommen, stellen wir dem BSD im Kampf um die entscheidenden Sekundenbruchteile innovative Technologien zur Verfügung.”